Auch die Schweiz hat ein Rassismus-Problem. Ein Teilnehmer bei «Black lives matter» wurde Opfer der Gewalt.
Am Drogenstrich an der Zürcher Langstrasse können die Polizisten ein Lied davon singen, was passiert, wenn sie einen der meist dunkelhäutigen Kleindealer kontrollieren wollen. Schon bevor diese Welle über die Schweiz schwappte, spielten die die Karte Rassismus geschickt aus.
Schafft es der Dealer nicht rechtzeitig, seine Kügelchen zu verschlucken, dann wirft er sich dramatisch auf den Boden, schreit gequält auf, und sofort zücken Umstehende ihre Handys, um einen neuen Fall von rassistischer Polizeigewalt zu filmen. Sie sind dann allerdings nicht mehr dabei, wenn der Dealer, sollte er auf die Wache mitgenommen werden, sich im Polizeiwagen erleichtert, was die Polizisten dann wegputzen müssen.
Noch schlimmer wurde es an diesem Wochenende. Da fanden bekanntlich an vielen Orten Demonstrationen unter dem Motto «Black lives matter» statt. In London wurde ein Denkmal für Winston Churchill mit «Rassist» beschmiert. Die Tropenköpfe von Tätern haben offenbar vergessen, gegen wen Churchill Krieg führte und gewann.
Aber auch in der Schweiz musste ein Signal gegen Rassismus gesetzt werden; denn bekanntlich ist auch hier das Leben eines Schwarzen keinen Pfifferling wert, und viele Schweizer wünschen die Rückkehr der Sklaverei, die in der Schweiz ja bis, ähm, also bis, Moment, na ja, aber sicher vor 1291 praktiziert wurde.
Bei einer dieser Demonstrationen ging ein Teilnehmer im Überschwang des Einsatzes für das Gute und gegen das Böse tätlich auf einen Polizisten los. Nun ja, da erlebt halt die Polizei auch mal, wie sich Schwarze so fühlen in der Schweiz, ständig Opfer von Übergriffen und Diskriminierung. Passenderweise war hier der angegriffene Polizist – schwarz.
Weil Boykottaufrufe immer wohlfeil sind, nichts kosten und gute Stimmung bereiten, hat Migros den seit 1946 in der Schweiz hergestellten Mohrenkopf aus dem Sortiment genommen. Ein anonymer Tweet reichte dafür aus. Daher ist leider nicht bekannt, ob der Absender in seinem Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus auch auf sein Handy verzichtet. Denn diverse Bestandteile wie Kobalt werden in Afrika, im gescheiterten Staat Kongo, von schwarzen Kindern aus der Erde gewühlt, die nicht allzu selten über ihnen einstürzt.
Aber für solche Zusammenhänge bräuchte es etwas mehr Grips als zu keifen, in einen Mohrenkopf würden nur Rassisten beissen, während Schokoküsse ausschliesslich von multikulturell toleranten Humanisten verspeist werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich der Hersteller dieses Mohrenkopfs, der in zweiter Generation den Traditionsbetrieb im Aargau weiterführt, entschieden tiefere Gedanken macht als diese ganzen Krakeeler, die vor dem Tod eines Schwarzen durch Polizeigewalt in den USA noch nie durch tatkräftige Beschäftigung mit dem Thema Rassismus machten. Wahrscheinlich sind sie auch zu ungebildet, um zu wissen, dass weisse Männer in England und in den USA dafür sorgten, dass die Sklaverei abgeschafft wurde.
Das kostet im Bürgerkrieg in den USA über 400'000 Menschen das Leben. Dabei ging es um die Befreiung der Nachkommen von rund 400'000 Schwarzen, die unter kräftiger Mithilfe von Stammesfürsten in Afrika unter unmenschlichen Bedingungen in die USA verschifft und verkauft worden waren.
Vielleicht sollten all diese Hohlköpfe an den Demonstrationen mal in einen Mohrenkopf beissen und sich diese Nachtgedanken des Herstellers Robert Dubler durch den Kopf gehen lassen, der sich glücklicherweise zurzeit kaum der Nachfrage erwehren kann:
«Gedanken eines 73-jährigen Mohrenkopfs – oder warum ich am Mohrenkopf festhalte.
Ich möchte:
¬– dass jedem Menschen, dem Mohrenkopf nachgerufen wird, das gleiche Lächeln wie bei mir entsteht.
– dass wir mehr Bewusstsein entwickeln über unsere weisse, schwarze, dunkle Vergangenheit.
– dass wir mehr Nachsicht üben gegenüber Andersdenkenden.
– dass wir uns bewusst werden, dass es jeden braucht, um auf dieser Kugel anständig zu überleben.
– dass wir nachdenken über die letzten Monate.
– wer ist reicher und wer ärmer geworden!?
– ist unser "St. Galler" Wirtschaftssystem nicht ein wenig zweifelhaft, wenn in kurzer Zeit so viele freie Unternehmen nach Unterstützung rufen?
– erstaunlich wie gut der Verbund Politiker, Banken und Grossunternehmen funktioniert!
Hätte mir nicht in meinen wildesten Träumen die letzten Tage und Monate vorstellen können.
Vielen, vielen Dank an alle, die mir die besten Tage in meinem Leben geschenkt haben.
Robert Mohrenkopf Dubler»
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