Mehr als 30 Standorte mussten geprüft werden, nun findet die Motocross-WW in Frauenfeld statt. Weshalb die Suche so aufwendig war und man in der Folge auf ein Festprogramm verzichtet, erläutert OK-Präsident Willy Läderach.
Nach fünf Jahren Abstinenz kann die Motocross-WM wieder in Frauenfeld und Gachnang statt finden. Wie hoch ist der Stresslevel so kurz davor?
Der Streckenbau läuft seit Montag der letzten Woche, rundherum entsteht die Infrastruktur. Wir setzen jetzt in den letzten Tagen um, was wir während Monaten geplant haben. Stress haben wir nicht. Wir sind ein eingespieltes Team mit total 460 Volunteers, das sehr eigenverantwortlich und mit hoher Selbständigkeit agiert.
Die Suche nach dem passenden Standort hat sich als schwierig erwiesen. Wie haben Sie es schlussendlich geschafft, alle Bedürfnisse abdecken zu können?
Wir haben in den letzten Jahren mehr als 30 Standorte geprüft. Manchmal war eine tolle Strecke vorhanden, es fehlt jedoch an einer idealen Infrastruktur für das Fahrerlager, den sogenannten Paddock. An anderen Orten waren diese Bedingungen hervorragend, die Strecke dafür aber nicht in der Nähe. In Frauenfeld haben wir wohl die einzigartige Chance, dass beide Elemente relativ nah beisammen liegen und die Anforderungen eines MXGP erfüllen.
Das Interesse des Teilnehmerfelds ist gross. Worauf darf sich das Publikum freuen?
Das Publikum sieht die weltbesten Motocrossfahrer auf einem attraktiven, überschaubaren Parcours. Kurz gesagt; das gibt spannenden Motorradsport auf höchstem Niveau.
Motorsportanlässe sind nicht überall gern gesehen. Hat sich das bei den Vorbereitungen irgendwo besonders deutlich gezeigt?
Motorsport-Anlässe in der Schweiz zu organisieren, ist kein Spaziergang. Wenn man jedoch offen und ehrlich mit den Behörden verhandelt und zusammenarbeitet, so sind Lösungen möglich. Ich bin dem Kanton Thurgau heute dankbar, dass wir für 2023 bis 2025 wieder eine Lösung finden konnten, dem Schweizer Publikum WM-Läufe zu präsentieren.
Sie rechnen mit etwa 10'000 Besucherinnen und Besuchern. Worin liegt die grösste Herausforderung, eine solche Menschenmasse stemmen zu können?
Es gibt ganz viele Bereiche, die jetzt über Ostern perfekt zusammenspielen müssen. Es braucht professionelle Organisationen in der Verkehrsplanung, in der Sicherheit, der medizinischen Versorgung, der Racing-Organisation, im Ticketing, in der Medienbetreuung… Wir haben überall Leute, die viel Erfahrung und Leidenschaft mitbringen, so dass diese Puzzleteile letztlich erfolgreich zusammengesetzt werden können.
Auf welches Highlight freuen Sie sich am meisten?
Natürlich freue ich mich auf die vier WM-Läufe der Topklassen MX2 und MXGP, welche am Ostermontag ab 13.15 Uhr im Schollenholz anstehen. Wir haben nebst Vize-Weltmeister Jeremy Seewer, dessen Bruder übrigens die Strecke gebaut hat, noch andere Schweizer Piloten am Start, die vom lautstarken Frauenfelder Publikum hoffentlich zu Höchstleistungen angetrieben werden.
Es gibt verschiedene Rennen, ein Festzelt und ein Gottesdienst am Sonntag. Ansonsten ist kein Rahmenprogramm geplant. Weshalb?
Wir konzentrieren uns tatsächlich aufs Kerngeschäft. Wir bemühen uns, die Umgebung nicht unnötig zu belasten und die Geduld der Anwohner nicht zusätzlich zu prüfen. Es soll über die Ostertage ein Sportanlass auf WM-Niveau sein - und kein Volksfest.
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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