Nachdem bekannt wurde, dass zwei Leiter des LGBTQ+-Vereins «Sozialwerk.LGBT+» wegen sexuellen Handlungen mit Jugendlichen angeklagt sind, geht die SVP-Fraktion auf die Barrikaden. Es könnte sein, dass bald noch mehr strafbare Handlungen ans Tageslicht kommen.
Es sind schockierende Vorwürfe, die der Tagesanzeiger jüngst ans Licht beförderte. Zwei Leiter des Ostschweizer LGBTQ+-Vereins «Sozialwerk.LGBT+» sollen laut den Berichten angeklagt sein, weil sie sich mehrfach an zwei 17-Jährigen vergriffen hätten. «Das Ganze ist umso stossender, weil die zwei Gründer anscheinend ihre Machtposition ausgenutzt haben – in einer Situation, die grundsätzlich für die Jugendlichen ohnehin schon grosse Herausforderungen mit sich bringt», sagt SVP-Fraktionspräsident Sascha Schmid im Gespräch. «Noch schlimmer ist das Ganze, weil die Institution mit staatlichen Geldern von den Kantonen St.Gallen und Graubünden sowie der Stadt Chur unterstützt wird.»
Die Fraktion hat nun eine Einfache Anfrage eingereicht, um herauszufinden, ob und welche Kontrollmechanismen greifen, damit nachverfolgt werden kann, wie das gesprochene Geld eingesetzt wird.
Denn, so Schmid, könne es durchaus sein, dass noch weitere Sachen im Verborgenen liegen. «Einen Tag, nachdem wir den Vorstoss eingereicht haben, hat mich ein ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins kontaktiert», so Schmid weiter. Zwar kann er derzeit noch keine Einzelheiten über das Gespräch bekannt geben. Doch liegt die Vermutung nahe, dass im weiteren Verfahren weitere Missstände aufgedeckt werden könnten.
Die Staatsanwaltschaft St.Gallen soll inzwischen ein Strafverfahren gegen die Beschuldigten eingeleitet haben. Für Schmid erhärtet sich nach dem Gespräch der Verdacht, dass an den Anschuldigungen etwas dran sei. «Es kann nicht sein, dass mit öffentlichen Geldern solche Machenschaften mitfinanziert werden. Wir fordern, dass man auch künftig vermehrt einen Blick darauf hat, wie und wo solche Beträge eingesetzt werden.»
(Bild: Depositphotos/PD)
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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