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55 Indikatoren

Nachhaltigkeit: Wo ist der Thurgau auf Kurs?

Die Nachhaltigkeitsindikatoren MoniThur zeigen den Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung im Kanton Thurgau. Was ist auf Kurs, was weniger? Antworten liefert ein Blick auf die soeben aktualisierten Indikatoren.

Die Ostschweiz am 26. Juni 2023

Mit ausgewählten Indikatoren den Fortschritt bei der nachhaltigen Entwicklung beobachten: Das bietet MoniThur. 55 Indikatoren signalisieren, ob die Entwicklung im Kanton Thurgau hin zu Nachhaltigkeit verläuft oder nicht. Die Aktualisierung 2023 wurde soeben aufgeschaltet (monithur.tg.ch).

Wie die Ergebnisse zeigen, haben sich im Themenbereich Umwelt über die Hälfte der Indikatoren in Richtung Nachhaltigkeit bewegt. Die Fläche des biologischen Landbaus, die Biodiversität, die Fläche wertvoller Naturräume sowie der Zustand und die Qualität der Fliessgewässer nahmen in den vergangenen rund ein bis zwei Jahrzehnten zu, die Feinstaubbelastung und die CO2-Emissionen pro Einwohner gingen zurück. Auch im Thema Materialfluss und Ressourceneffizienz wurden Fortschritte erzielt: Pro Einwohner fielen weniger Siedlungsabfälle an und der Energieverbrauch sank. Zudem nahm der Anteil an lokal produzierten erneuerbaren Energien zu und mehr Wohn- und Dienstleistungsgebäude haben ein Hauptheizsystem, das auf erneuerbaren Energien basiert. Des Weiteren stieg in den vergangenen beiden Jahrzehnten die Nutzung des öffentlichen Verkehrs. Nicht im Sinne der Nachhaltigkeit war dagegen die Entwicklung bei der Nitratbelastung des Grundwassers, der mittleren Jahrestemperatur und beim Verkehrsaufkommen.

Im Themenbereich Wirtschaft haben sich in den vergangenen ein bis zwei Jahrzehnten ebenfalls viele Indikatoren günstig entwickelt. Dazu trugen vor allem die Themen Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftliche Leistung bei: Seit der Jahrtausendwende wurde die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, die Nettoschuld von Kanton und Gemeinden vollständig abgebaut und die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit verbessert. Beim Thema Innovationskraft und Wachstumspotenzial ist das Bild dagegen durchzogen.

Im Themenbereich Gesellschaft kommen einige positive Signale aus dem Thema Sicherheit: Seit der Jahrtausendwende haben die Strassenverkehrsunfälle mit Personenschaden sowie die Diebstahldelikte im Verhältnis zur Einwohnerzahl abgenommen. Auch das Thema Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit hat sich mehrheitlich positiv entwickelt: So sind die Bildungsunterschiede nach Migrationshintergrund kleiner geworden, die Sozialhilfequote ist gesunken und der Anteil Frauen mit geringer oder keiner Erwerbstätigkeit ging zurück. Der Anteil Frauen in politischen Ämtern hat sich erhöht. Bei anderen Indikatoren zur Chancen- und Verteilungsgerechtigkeit hat sich hingegen kaum etwas verändert, etwa bei den Lohnunterschieden nach Geschlecht oder dem Anteil Frauen in Kaderpositionen.

Zu den Indikatoren, die sich bezüglich Nachhaltigkeit langfristig ungünstig entwickelt haben, gehören die Distanz zum nächsten Lebensmittelgeschäft und die Zahl schwerer Gewaltstraftaten.

Die Nachhaltigkeitsindikatoren MoniThur stehen der Öffentlichkeit auf monithur.tg.ch zur Verfügung. Sie können über die drei Themenbereiche Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt aufgerufen werden und neu auch nach den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Agenda 2030.

Indikatorensystem MoniThur

Anfang 2017 hat der Kanton Thurgau MoniThur lanciert. Es dient der systematischen Beobachtung des Fortschritts der nachhaltigen Entwicklung im Kanton Thurgau. «Nachhaltigkeit» bedeutet, dass die Bedürfnisse der heute lebenden Generationen befriedigt werden, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können.

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Um beobachten zu können, wie sich Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt im Kanton Thurgau entwickeln, wurde ein System von Indikatoren aufgebaut. Dabei steht der Verlauf über die Zeit – und nicht der erreichte Zustand – im Zentrum. Beobachtet wird, ob die Entwicklung eher hin zu Nachhaltigkeit oder eher in die entgegengesetzte Richtung verläuft. MoniThur stellt Führungs- und Steuerungswissen bereit und erleichtert das Erkennen von erwünschten oder unerwünschten Entwicklungen.

55 Indikatoren

MoniThur besteht aus 55 Indikatoren in den Themenbereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Für jeden Indikator wird die Entwicklungsrichtung beobachtet. Indikatoren, die sich hin zu Nachhaltigkeit entwickeln, werden mit der Farbe «grün» gekennzeichnet. Entwickelt sich ein Indikator weg von Nachhaltigkeit, wird er mit «rot» markiert. Indikatoren, die sich über die Zeit kaum verändern, erhalten die Farbe «gelb». Die Farbkennzeichnungen der Indikatoren werden zu einer Gesamtsicht zusammengefasst. Dabei wird die unterschiedliche Zahl von Indikatoren in den einzelnen Themen durch entsprechende Gewichtungen berücksichtigt.

Durch die Auswahl von 55 Indikatoren bleibt MoniThur übersichtlich. Immer im Auge zu behalten ist jedoch: Ein Indikatorensystem ist eine stark vereinfachte Sicht auf die Wirklichkeit und vermag nicht alle Aspekte der Realität abzudecken.

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«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.

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