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Abfallbericht 2021 Thurgau

Neue Deponiestandorte in Planung

Regierungsrätin Carmen Haag sowie Vertreter des Amts für Umwelt (AfU) stellten den Abfallbericht 2021 vor. Neben der Berichterstattung über die Entwicklung der Abfallmengen sowie die zukünftigen Herausforderungen lag der Schwerpunkt dieses Mal auf der Deponieplanung.

Staatskanzlei Thurgau am 16. Dezember 2021

Carmen Haag freute sich, dass sie bei der diesjährigen Präsentation des Abfallberichts eine Neuigkeit vorstellen konnte. Zum ersten Mal erscheint der Abfallbericht als achtseitiger Kurzbericht. Weitergehende Informationen und interaktive Grafiken sind neu auf der Website umwelt.tg.ch/abfallbericht zu finden. "Die digitale Lösung ermöglicht es uns, dass wir die Abfalldaten jährlich aktualisieren können." Der Abfallbericht wurde dieses Jahr auch erstmalig vom Regierungsrat freigegeben.

Im März 2021 hat der Regierungsrat die Thurgauer Deponieplanung 2021–2050 genehmigt. Die Deponieplanung ist Teil der Abfallplanung und wurde früher im alle zwei Jahre erscheinenden Abfallbericht veröffentlicht. "Die Realisierung von neuen Deponien benötigt einen hohen Planungs- und Zeitaufwand, da hohe Anforderungen an Deponiestandorte gestellt werden", erläutert Haag, "deshalb führen wir unsere Deponieplanung neu in drei separaten Berichten."

Achim Kayser, Leiter der Abteilung Abfall und Boden des Amts für Umwelt, stellte die Deponieplanung vor. Aktuell gibt es bei den Deponietypen A (Aushub), B (Inertstoffe) und E (Reaktorstoffe) Handlungsbedarf. Bei den Typ-C- (Reststoffe) und Typ-D-Deponien (Kehrichtschlacke) sind zurzeit keinen Handlungen nötig. "Beim Deponietyp E brauchen wir eine Übergangslösung bis wir eine gemeinsame Deponie für Reaktorstoffe und Kehrichtschlacke realisieren können", führt Kayser aus. Zusätzliche Volumina sind bei den Deponietypen A und B nötig. Bei den Aushubdeponien werden Unternehmen und Verbände aufgefordert, sich aktiv auf die Suche nach möglichen neuen Standorten zu machen. Bei den Inertstoffen werden bestehende Deponien aufgestockt und Kompartimente neu aufgeteilt. Diese Anpassungen werden danach wiederum in die kantonale Deponieplanung einfliessen und der kantonale Richtplan wird entsprechend angepasst.

Der Leiter des Amts für Umwelt, Martin Eugster, stellte die wichtigsten Entwicklungen bei den Abfall- und Wertstoffmengen vor. "Die Kehrichtmenge hat seit 2010 vom 92'000 t (374 kg/Kopf) auf heute über 121'000 t (429 kg/Kopf) überproportional zur Thurgauer Bevölkerung zugenommen", zeigte Eugster auf. "Um besser zu planen, haben wir erstmals zusammen mit den anderen Ostschweizer Kantonen eine Abfallmengenprognose bis 2035 erstellt, die künftig regelmässig nachgeführt wird." Die Kapazität der KVA Thurgau reicht aktuell für die im Verbandsgebiet anfallende Kehrrichtmenge sowie die vertraglich langfristig vereinbarte Importmenge aus Süddeutschland. Die Anlage ist jedoch mit der thermisch behandelten Menge 2020 von 150'000 t maximal ausgelastet. Aufgrund der 25 Jahre alten Anlage, wachsender Abfallmengen und langer Planungshorizonte, plant der Verband einen Ersatzneubau per 2030 am gleichen Standort in Weinfelden.

2020 wurden mit 70'800 t deutlich mehr biogene Abfälle (Grünabfälle) kompostiert und vergärt. Im vergangenen Jahr haben fünf Pilot-Gemeinden mit dem Gemeinde-Checkup gearbeitet und sich in einem gemeinsamen Workshop ausgetauscht. Sie wurden in vielen Fragestellungen zur Grüngutsammlung sensibilisiert, so auch zu Fremdstoffen, die noch zu oft im Sammelgut landen. "Der Start war erfolgreich", sagt Martin Eugster, Leiter Amt für Umwelt, "jetzt geht es darum, dass wir auch die anderen Gemeinden motivieren, vom Gemeinde-Checkup und den gemeinsamen Workshops zu profitieren." Die Erkenntnisse werden in einem Bericht aufbereitet. Das Amt für Umwelt unterstützt seit zwei Jahren die Kampagne «Save Food, Fight Waste» der Stiftung Pusch. Mit Tipps zur Einkaufsplanung, Lagerung der Lebensmittel und Resteverwertung soll die Bevölkerung animiert werden, weniger Lebensmitteln zu verschwenden.

Wissenswertes aus dem Abfallbericht 2021

Metallrückgewinnung aus KVA-Filteraschen

Die KVA Thurgau liefert seit Herbst 2015 ihre Filterasche der KVA Linth (GL) zur Aufbereitung. Die Metallrückgewinnung findet aktuell immer noch im Ausland statt. Die Frist vom Bund wurde mangels Anlagenkapazität in der Schweiz vom 1. Januar 2021 auf dem 1. Januar 2026 erstreckt.

Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm

Der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) plant 2023 mit der Tiermehlfabrik, der Landi Aachtal und der ARA Altenrhein eine Phosphorrückgewinnungsanlage in Bazenheid, wo auch der Phosphor aus dem Thurgauer Klärschlamm gewonnen werden könnte.

Littering

Littering wurde gerade in der Pandemie-Zeit stärker wahrgenommen, weil sich Leute vermehrt im öffentlichen Raum aufhalten. Derzeit gibt es jedoch keine Daten, die eine Zu- oder Abnahme des Litterings im Kanton Thurgau aufzeigen können. Am 17. Juni 2020 wurde im Grossen Rat eine Interpellation eingereicht, die höhere Bussen fordert. Das Amt für Umwelt führte bei den Gemeinden eine Umfrage durch, um den Bedarf nach weiteren Massnahmen zu ermitteln.

Siedlungsabfälle

Die Siedlungsabfallmenge (Kehricht aus öffentlicher Sammlung und Wertstoffe) ist in den letzten Jahren leicht gestiegen. Es gab eine Zunahme der Kehrichtmenge aus öffentlicher Sammlung (auf 46'900 t) und eine Zunahme der Wertstoffmenge (28'900 t). Nach einem Rückgang der Siedlungsabfallmenge steigt sie seit 2016 wieder leicht an und beträgt pro Person aktuell 269 kg. Die Sammelmenge des KUH-Bags konnte auch 2020 erneut gesteigert werden. Insgesamt wurden 816 t von der KVA Thurgau und dem Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid gesammelt werden.

Bauabfälle

Die Qualität der hergestellten Recycling-Baustoffe ist heute sehr hoch, sodass im Hoch- und Tiefbau hohe Recycling-Anteile eingesetzt werden könnten. Dazu sind bei Architekten, Bauherren sowie Planungs- und Ingenieurbüros Fachwissen und Engagement nötig. Deshalb plant das Amt für Umwelt am 16. Februar 2022 eine Tagung zum Thema Recycling-Baustoffe, um dieses Fachwissen zu erhöhen.

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Autor/in
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