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Politik verlangt Transparenz

Neue Geldquellen für die Stiftsbibliothek sollen laufend geprüft werden

Der Administrationsrat des katholischen Konfessionsteils St.Gallen hatte ausgehend von einer Interpellation zu prüfen, ob von Kanton, Stadt und Gemeinden mehr Geld ans Defizit der Stiftsbibliothek verlangt werden kann.

Roger Fuchs am 30. Oktober 2023

In seiner Antwort zeigt der Administrationsrat die Entwicklung der Zahlungen auf und hält zugleich fest, dass man die Thematik in die nächsten Gesprächsrunden einfliessen lassen will.

Die regelmässigen Defizite der Stiftsbibliothek St.Gallen haben Astrid Mätzler-Tschirky, Kollegienrätin aus Bad Ragaz, veranlasst, zusammen mit 55 Mitunterzeichnenden im Mai dieses Jahres eine Interpellation an die Adresse des Administrationsrats (Exekutive) des Katholischen Konfessionsteils St.Gallen zu richten. Astrid Mätzler-Tschirky spricht von 800'000 Franken Defizit seit Jahren. Dies veranlasst sie zur Frage, ob der Administrationsrat Möglichkeiten sieht, jährlich höhere Beitragsleistungen vom Kanton, der Stadt St.Gallen, sowie von den politischen Gemeinden der Region zu erhalten. Die Kollegienrätin begründet dies mit einer Studie der Universität St.Gallen, die belege, dass die Stadt, die Region und der Kanton stark von der Stiftsbibliothek profitieren würden.

In der im Hinblick auf die Kollegiumssession vom 21. November vorliegenden schriftlichen Antwort des Administrationsrats kristallisiert sich kein unmittelbarer Handlungsbedarf heraus. Der Administrationsrat hält jedoch fest, dass die Interpellation bei der nächsten Gesprächsrunde hilfreich sein werde, um die Erwartungshaltung des Katholischen Kollegiums aufzuzeigen. Astrid Mätzler-Tschirky wird die Antwort auf der Zuschauertribüne anhören müssen. Sie hat demissioniert, die neue Amtsdauer beginnt mit der Novembersession.

Eine der erfolgreichsten Kultureinrichtungen

Der Administrationsrat zeigt in seiner Antwort die Entwicklung der öffentlichen Beiträge an die Stiftsbibliothek auf. Diese haben sich demnach seit 2013 von 110'000 Franken auf 560'000 Franken erhöht. Dies unter Berücksichtigung auch des Bundesbeitrags, den es vor zehn Jahren noch nicht gab. Konkret stand im vergangenen Jahr bei der Stiftsbibliothek St.Gallen ein Aufwand von 3,8 Millionen Franken einem Ertrag von 2,9 Millionen Franken gegenüber. «Der Selbstfinanzierungsgrad der Stiftsbibliothek von 65 Prozent ist für eine Kulturinstitution ausserordentlich hoch», hält der Administrationsrat fest. Die Stiftsbibliothek St.Gallen gehöre zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Schweizer Kultureinrichtungen.

Die Übernahme des Betriebsdefizits (im Jahr 2022 waren es 867'000 Franken) ist gemäss Administrationsrat derzeit noch vertretbar, auch im Wissen um die Bedeutung dieses einmaligen Weltkulturerbes. Ferner sei zu beachten, dass der Katholische Konfessionsteil Eigentümer sei und zur Erhaltung seines Einflusses weiterhin einen grösseren Deckungsbeitrag leiste als Dritte. Gleichzeitig signalisiert der Administrationsrat aber Bereitschaft, geeignete Verhandlungen zu führen und zu prüfen, wie weit von politischen Gemeinden der Region Beiträge erhältlich gemacht werden können. Auch in den Gesprächen mit den Regierungen von Stadt und Kanton soll es Thema sein und bleiben.

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Autor/in
Roger Fuchs

Roger Fuchs ist Kommunikationsbeauftragter beim Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen.

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