Zwei Jahre wurde gebaut am Ochsen III in Uznach. Nun ist es soweit: Anfang Mai eröffnen dort ein Gastrobetrieb, eine Tagesstätte und eine Werkstatt für Betriebsunterhalt. Die St. Galler Stiftung Förderraum bietet hier Ausbildungsplätze und Tagesstruktur für Menschen mit Beeinträchtigung.
Am Montag, 2. Mai, geht es los im Ochsen III an der Zürcherstrasse 1 in Uznach. Im Neubau wird ein kleiner Gastrobetrieb mit dem Namen Öxli eröffnet. Ab dann gibt es dort von Montag bis Freitag frische und saisonale Tagesmenüs, Znüni, sowie Kaffee und Kuchen. Das Öxli bietet aber auch Take-away und Catering, und versorgt das Ambulatorium der Psychiatrie-Dienste Süd, die im gleichen Neubaukomplex untergebracht sind.
Die Stiftung Förderraum ist seit mehr als 30 Jahren in der Region der Stadt St. Gallen und im unteren Rheintal erfolgreich unterwegs und betreut rund 300 Klientinnen und Klienten mit Unterstützungsbedarf. Nun expandiert der Förderraum erstmals ins Zürichsee-Linthgebiet und «schafft mit dem Öxli in Uznach wirtschaftsorientierte Arbeits- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Beeinträchtigung», wie es Förderraum-Geschäftsführerin Alma Mähr formuliert.
Dieser Schritt entwickelte sich aus der Kooperation zwischen den Psychiatrie-Diensten Süd und der Stiftung Förderraum, die schon seit mehr als 10 Jahren eine Zusammenarbeit pflegen. Ebenfalls im Ochsen III untergebracht ist der Bereich Haus&Garten; er wird nach dem gleichen Ansatz betrieben wie die Gastronomie. Haus&Garten wird in Zukunft die Hauswartung der beiden Ochsen-Liegenschaften übernehmen, daneben aber auch für externe Kunden Hauswartdienste, Unterhaltsarbeiten oder Hausräumungen anbieten.
Schliesslich wird im Ochsen III auch eine Tagesstätte eröffnet. Diese bietet Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung, einer Lernbehinderung oder einer Verhaltensauffälligkeit, die nicht mehr oder noch nicht in der Lage sind, einer Arbeit nachtzugehen einen Begegnungsraum mit Tagesstruktur. Dazu gehören die Möglichkeit zum sozialen Austausch, zur kreativen Betätigung und auch zu Bewegung.
Bedarf im Linthgebiet klar ausgewiesen
«Zurzeit suchen wir Kontakt mit Zuweisern im Linthgebiet, wie etwa Sozialämter oder der Psychiatrie», sagt Förderraum-Geschäftsführerin Alma Mähr, «denn jetzt müssen wir das neue Angebot in der Region bekanntmachen.»
Untersuchungen des Kantons hätten nämlich ergeben, dass es im Linthgebiet einen klar ausgewiesen Bedarf an wirtschaftsorientierten Arbeitsplätzen für Menschen mit Unterstützungsbedarf gebe, sagt Mähr weiter. Die Zusammenarbeit mit der Psychiatrie Süd sei da naheliegend, da sie im Rheintal bereits seit Jahren etabliert sei. Dort betreibt der Förderraum das Schloss-Café im Psychiatrie-Zentrum in Heerbrugg; und dort gibt es auch das Angebot Haus&Garten sowie eine Tagesstätte. Ebenfalls ausgebaut wird die Kooperation der beiden Organisationen in Sargans. Im Herbst 2022 werden das Psychiatriezentrum und der Förderraum gemeinsam in einen Neubau einziehen – ganz ähnlich dem Projekt in Uznach.
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