«alphaberta» ist eine Plattform ausschliesslich für Ostschweizer Referentinnen. Wieso benötigt es Ihrer Meinung nach eine solche Plattform nur für Frauen?

Der Frauenanteil bei Personen in der Öffentlichkeit, die als Vorbilder für eine zukünftige Generation fungieren, ist gering. Sei es in Medien, in der Politik oder eben – und das ist der Fokus von alphaberta – auf Bühnen: Es gibt viel zu tun, denn ohne Frauen in diesen Funktionen und Positionen bleiben wir in einem Gesellschaftsbild stecken, das ein sehr veraltetes Rollenbild wiedergibt.

Sie sind als eine der Referentinnen aufgeführt. Was hat Sie überzeugt, bei alphaberta mitzumachen?

Ich habe gemeinsam mit Kathrin Loppacher und Michaela Silvestri das Projekt gestartet. Ein Projekt für neue Vorbilder ins Leben zu rufen, bedingt natürlich sich selbst in die Öffentlichkeit zu stellen und eine Vorbildfunktion wahrzunehmen.

Welches sind Ihre Schwerpunktthemen? Was kann das Publikum bei Ihren Vorträgen erwarten?

Als «digital native» dreht sich meine berufliche Welt ums Internet: Der Einsatz und die Entwicklung der Sozialen Medien und des Digital Marketings. Ich bin auf KMUs spezialisiert und kann diesen viele Tipps und Tricks mitgeben, wie sie ihren digitalen Auftritt gestalten können.

Was begeistert Sie an Ihrer Tätigkeit?

Ich begeistere mich immer dafür, Neues zu lernen. In meiner Funktion als Digital Marketing-Spezialistin in einer Digitalagentur komme ich auch gar nicht darum herum. Die digitalen Kanäle und Inhalte, die für unsere Gesellschaft relevant sind, wechseln gefühlt täglich. Als Startup-Gründerin bei der eXaminer AG, einem Online-Prüfungstool, kann ich diese Begeisterung für Neues ebenfalls ausleben: neue Märkte, neue Ideen, eine hohe Entscheidungsgeschwindigkeit und viel Motivation prägen den Startup-Alltag und lassen mein Herz höherschlagen.

In welchen Bereichen sollten sich die Frauen deutlich stärker in Szene setzen? Wo sind sie zu zurückhaltend? Warum präsentieren sich Männer und Frauen, Ihrer Meinung nach, unterschiedlich in der Öffentlichkeit?

Ich bewege mich viel in der KMU- Branche, aber auch in der Startup-Szene. Hier besuche ich immer wieder Anlässe, an denen nur wenige Frauen vertreten sind. Unternehmerin und/oder Gründerin zu sein, braucht Mut, Neues zu wagen. Frauen sollen das mehr machen. Das bedingt allerdings klar, dass wir die nötigen gesellschaftlichen Strukturen schaffen, damit auch Frauen mehr die Möglichkeit haben beruflich etwas zu wagen. Hier muss in der Denkweise etwas gehen, aber auch auf politischer Ebene noch einiges nachgeholt werden. Vorbilder sind für das Ändern der Denkweise zentral, auch deshalb wurde alphaberta geschaffen.

Wieso braucht es in der Öffentlichkeit eine ausgewogenere Sichtbarkeit (der Geschlechter)?

Unbestritten prägen die tiefen Frauenanteile in Führungspositionen, teilweise auch in der Politik oder in anderen Bereichen, unsere Welt und unsere Gesellschaft massgeblich mit. Die weibliche Sichtweise wird vernachlässigt. Dank mehr Sichtbarkeit von Frauen können wir neue Vorbilder schaffen und einer zukünftigen Generation mitgeben, dass unsere Welt nicht von Männern geführt und gestaltet wird, sondern auch Frauen einen massgeblichen Teil mitprägen. Es soll motivieren, auch selber in solche Positionen zu treten.

Sie unterstützen die Crowdfunding-Kampagne von alphaberta mit einer exklusiven Belohnung. Was erwartet Unterstützer dabei?

Ich biete einen Social Media-Workshop für alle, die gerne mehr über soziale Medien und deren Funktionsweise wissen möchten. Sie lernen im Workshop, wie man diese wirkungsvoll für sich selber oder das eigene Unternehmen einsetzen kann.

alphaberta ist die Ostschweizer Plattform für Referentinnen. Um das Projekt nach der Lancierung im März 2022 nachhaltig in der Öffentlichkeit verankern zu können, lancierte der Verein «Helvetia spricht» eine Crowdfunding-Kampagne auf wemakeit.com. Noch bis zum 18. Dezember kann man die Aktion unterstützen.