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Sinkende Nachfrage

Ostschweiz: Stellenmarkt verharrt auf dem Niveau des Vorjahres

Im Jahr 2023 prägte eine Verlangsamung des Stellenwachstums das Bild des Schweizer Arbeitsmarktes. Der Adecco Group Swiss Job Market Index verzeichnete einen moderaten Anstieg um 3 Prozent. In der Ostschweiz verharrt der Markt auf dem Vorjahresniveau. 

Die Ostschweiz am 18. Januar 2024

Vor allem die Fachkräfte Büro und Verwaltung spüren die verschlechterte Wirtschaftslage deutlich. Dies zeigt der Adecco Group Swiss Job Market Index, die wissenschaftlich fundierte Studie der Adecco Gruppe Schweiz und des Stellenmarkt-Monitors Schweiz der Universität Zürich.

Die Schweizer Wirtschaft wurde im vergangenen Jahr von einer konjunkturellen Abkühlung erfasst, die auch den Arbeitsmarkt deutlich beeinträchtigte. So ist im Jahr 2023 ein moderates Jahreswachstum von 3% zu verzeichnen. Besonders auffällig ist der Rückgang im letzten Quartal des Jahres 2023 (Q4 2023), in dem der Adecco Group Swiss Job Market Index den stärksten Rückgang des Jahres erlebt. Im Vergleich zum Vorquartal (Q3 2023) sinkt der Index um 4% und liegt auch im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q4 2022) um 3% niedriger.

«Sowohl der Rückgang des Beschäftigungswachstums als auch der Anstieg der Arbeitslosenquote deuten auf eine Verlangsamung der Wachstumsdynamik am Schweizer Arbeitsmarkt hin. Der Adecco Swiss Job Market Index unterstreicht diese Entwicklung. Im Jahr 2023 ist der Stellenmarkt um lediglich 3% gewachsen. Trotz dieser Verlangsamung bleibt die Zahl der offenen Stellen weiterhin auf einem historisch hohen Niveau und die Arbeitslosenquote ist im Vergleich weiterhin relativ niedrig», sagt Marcel Keller, Country President Adecco Gruppe Schweiz.

Im Jahr 2023 verharrte der Stellenmarkt in der Ostschweiz auf einem Niveau, das dem des Vorjahres 2022 ähnelt. Betrachtet man die Jahresveränderungen der Berufsgruppen in der Grossregion, zeigt sich ein durchmischtes Bild. Ein moderates Stellenwachstum von 3% wurde sowohl bei den Führungskräften (bspw. Geschäftsführer:innen, Verkaufsleiter:innen oder Schulleiter:innen) als auch bei den Hochschulberufen Wirtschaft und Sozial verzeichnet, zu denen Berufe wie Journalist:innen, Personalberater:innen und Betriebsökonom:innen zählen.

Auch die Fachkräfte Handwerk und Hilfskräfte, darunter fallen Lastwagenführer:innen, Mikromechaniker:innen und Warensortierer:innen, erlebten eine leichte Zunahme ihrer Stellenanzahl um 2%. Dagegen registrierten die Hochschulberufe MINT und Gesundheit (-2%), zu denen Softwareentwickler:innen, Chemiker:innen oder Systemadministrator:innen zählen, sowie die Fachkräfte Dienstleistung und Verkauf (-3%), mit Berufsgruppen wie Hauswärt:innen, Köch:innen und Telefonverkäufer:innen, und die Fachkräfte Technik (-3%), zu denen beispielsweise Netzwerksupporter:innen, Chefmonteur:innen und Elektrotechniker:innen gehören, einen leichten Rückgang in den Stellenausschreibungen.

Am stärksten von einem Rückgang betroffen waren jedoch die Fachkräfte Büro und Verwaltung, die einen Einbruch von 6% bei den Stellenausschreibungen im Vergleich zum Jahr 2022 erlebten. Zu dieser Berufsgruppe gehören Berufe wie Sekretariatsfachkräfte, Empfangskräfte und Sachbearbeiter:innen. Der Rückgang in der Nachfrage nach Fachkräften Büro und Verwaltung entspricht einem allgemeinen Trend, der ebenfalls in anderen Grossregionen, wie dem Espace Mittelland und der Nordwestschweiz, beobachtet wird.

«In der Ostschweiz wirkt sich das anspruchsvolle weltwirtschaftliche Umfeld und der starke Franken vor allem auf die exportorientierte Unternehmen aus. Besonders in der Industrie und im Grosshandel werden Überkapazitäten beim Personal gemeldet. Wobei die Fachkräfte Büro und Verwaltung, die Konjunkturabkühlung am deutlichsten zu spüren bekommen, was sich in einer sichtbaren Reduktion der offenen Stellen manifestiert», sagt Yanik Kipfer, Stellenmarkt-Monitor Schweiz.

(Bild: Marcel Keller, pd)

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