Die Gossauer Vereine, die bei der Papiersammlung mitwirken, erhalten künftig eine Grundpauschale. Diese richtet sich nach der Menge Papier und Karton, die beim Easydrive Gossau abgegeben wird.
Die Stadt Gossau teilt mit:
In der Stadt Gossau ist es eine lange Tradition, dass Vereine die Papier- und Kartonsammlungen wahrnehmen. Im Auftrag des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) und der Stadt Gossau sammeln sie rund acht Mal pro Jahr Papier und Karton und übergeben es dem ZAB zur zentralen Vermarktung. Vom ZAB erhalten die beteiligten Vereine eine Entschädigung aufgrund der Sammelmenge.
Mengenrückgang teilweise ausgleichen
Eine Einfache Anfrage von Elmar Hardegger (Die Mitte) hat die rückgängigen Sammelmengen und die dadurch sinkenden Entschädigungen der Vereine thematisiert. Stadträtin Claudia Martin nahm diesen Ball nochmals auf und konnte mit dem ZAB eine sehr gute Lösung erreichen.
Die Vereine, welche sich bei der Papiersammlung engagieren, erhalten künftig zusätzlich zur Entschädigung eine einheitliche «Grundpauschale». Diese richtet der ZAB aus auf der Basis der Menge Papier und Karton, die im Easydrive Gossau abgegeben wird. Denn der Entsorgungsfachmarkt ist ein Grund dafür, dass die Mengen bei der Altpapiersammlung – und damit die Entschädigungen an die Vereine – in den vergangenen Jahren stetig abnehmen.
Verändertes Entsorgungsverhalten
Immer weniger Menschen stapeln ihr Recyclingmaterial zu Hause bis zum Abholtermin. Viele möchten es möglichst schnell loswerden und nutzen Sammelstellen oder den Easydrive. Wurden im Jahr 2020 in Gossau noch 543 Tonnen Papier und Karton gesammelt, waren es im Jahr 2021 noch 501 Tonnen und im Jahr 2022 noch 468 Tonnen.
Dem gegenüber stehen die 502 Tonnen Papier und Karton, die 2022 im Easydrive Gossau abgegeben wurden. Allerdings stammt diese Menge nicht allein aus Gossau, sondern auch von Einwohnerinnen und Einwohner aus Nachbargemeinden, die den Entsorgungsfachmarkt nutzen.
Weitere Gründe für die rückläufigen Mengen finden sich in verschiedenen gesellschaftlichen Trends: Die zunehmende Digitalisierung, die Ablösung klassischer Print- durch Onlinemedien und die wachsende Zahl Briefkasten mit «Stopp Werbung»-Klebern. Deshalb werden die Entschädigungen an die Vereine kaum je wieder das ursprüngliche Niveau erreichen.
(Symbolbild: Depositphotos)
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