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Verstörende Aufnahmen eines Polizeiübergriffs. Aber kein Schwein schaut. Ein Polizist kniet auf dem Kopf eines niedergerungenen Mannes und schlägt auf ihn ein. «Schmerzreize gesetzt», nennt das die Berner Polizei.
Bilder: Twitter/LIVE1TV
Am Donnerstagabend fand wieder einmal eine unbewilligte Demonstration von Massnahme-Kritikern in Bern statt.
Dass es dazu zum Einsatz von Wasserwerfen und Gummischrot kam, zudem ein Polizist verletzt worden sei, ist den Mainstream-Medien immerhin eine Meldung wert.
Vereinzelt wird auch auf ein Video hingewiesen, das einen brutalen Polizeieinsatz gegen einen Demonstranten zeigt:
Offensichtlich schlägt ein Polizist mehrfach auf den bereits am Boden liegenden und von anderen Polizisten niedergehaltenen Mann ein. Ein anderer Polizist kniet auf dessen Kopf, dann wird der Mann über den Boden geschleift.
Offizielle Polizeierklärung: Der Demonstrant sei mit «aufgesetzter Schiessbrille» und in den Taschen vergrabenen Händen drohend auf die Polizisten zugelaufen. Dabei habe er sich auch vom Einsatz von Gummischrot nicht abhalten lassen.
Deshalb seien «Schmerzreize gesetzt» worden, um ihn widerstandsunfähig zu machen.
Ein zusätzlich aufgetauchtes Video stellt diese Polizeidarstellung zumindest in Frage. Hier der Ablauf in Einzelaufnahmen.
Bild 1 bis 5: Der Mann läuft auf die Polizeikette zu. Ein Einsatz von Gummischrot ist nicht erkennbar. Ein Bedrohungspotenzial durch den einzelnen Demonstranten auch nicht. Als er die Polizeikette erreicht, wird er sofort von mehreren Polizisten überwältigt und zu Boden gerissen.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Daraufhin spielen sich die im Video in aller Brutalität festgehaltenen Szenen ab. In Bild 6 sieht man, wie der Mann von mehreren Polizisten zu Boden gedrückt wird. Der Polizist rechts über ihm kniet auf seinem Hals und schlägt mehrfach auf ihn ein. Dann wird er (Bild 7) über den Boden geschleift. Schliesslich kniet ein Polizist nochmals auf seinem Kopf (Bild 8).
Bild 6
Bild 7
Bild 8
Es ist völlig klar, dass ein solcher Vorfall bei einer Manifestation von Klimaschützern, die beispielsweise die Zürcher Bahnhofstrasse blockierten, zu einem allgemeinen Aufschrei in den Medien geführt hätte.
Hier ist es aber höchstens eine Randnotiz wert, wenn überhaupt. So hat das Schweizer Gebühren-TV und -Radio weder den Vorfall noch die Demonstration in Bern überhaupt zur Kenntnis genommen.
Das ist ein Skandal an Einäugigkeit, ein weiterer Anschlag auf die Glaubwürdigkeit der Medien.
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