Ein verschneiter Wintertag, Ferienzeit - aber kein Heizöl mehr im Tank? Kein Grund zur Sorge, denn das 1945 gegründete Familienunternehmen Riklin führt Notfalllieferungen auch am Wochenende aus.
Firmengründer Otto Riklin senior hätte sich bei der Firmengründung vor bald 75 Jahren wohl kaum eine derartige Entwicklung vorstellen können. In der Nachkriegszeit waren Brennholz und Kohlebriketts noch wichtige Ertragspfeiler für die damalige Kollektivgesellschaft. Doch Erdöl wurde als Energieträger für Heizzwecke immer wichtiger. Privathaushalte lernten die Vorzüge hinsichtlich Betriebskosten, Verfügbarkeit und Komfort rasch zu schätzen.
Die Ostschweizer Wirtschaft wuchs in den Fünfziger- und Sechzigerjahren stark. Die OLMA als Leistungsschau der Landwirtschaft etablierte sich, das St. Galler Gewerbe florierte und benötigte vermehrt flüssige Brenn- und Treibstoffe. Die bekannte Chole Rohner AG wurde später ein Teil der sich vergrössernden Riklin + Co. Die Lagerfläche am Bahnhof St. Fiden reichte schon 1970 kaum mehr aus, um die steigende Nachfrage zu bedienen.
Die dritte Generation der Familie Riklin fasste den Entschluss, in ein modernes Tanklager im Quartier Haggen zu investieren. Als zentrales Element enthielt der Plan einen Bahnanschluss für Direktlieferungen mit Tankzügen vom Basler Rheinhafen oder der Raffinerie Crissier. Für die Anlagen mit einem Fassungsvermögen von 16‘000‘000l Heizöl und Diesel wurde eine Betriebsgesellschaft gegründet, die noch heute die gleiche Funktion erfüllt.
2001 wurde die Firma Riklin + Co. in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Drei Jahre danach trat Philipp Riklin aus der vierten Generation in die Unternehmung ein. Er brachte seine Erfahrungen aus Bankwesen und Projektmanagement ein.
Längerfristig ist die Energiebranche mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert: Technologische Neuerungen, Umweltvorschriften, die Kontroverse um den Klimawandel sowie zunehmend preiskritische Kunden haben das Tagesgeschäft für Heizölhändler deutlich anspruchsvoller gemacht.
Der Preissturz beim Rohöl im März 2020, verursacht durch die Corona-Krise, brachte einerseits neue regulatorische Vorgaben und Szenarien mit sich und andererseits wird die ausserordentlich hohe Nachfrage zu einer überdurchschnittlichen Auslastung über die nächsten Monate führen.
Herausforderungen dieser Art sieht der 37-jährigen Geschäftsführer Philipp Riklin als Chance, da die Riklin AG in der jetzigen Umbruchsphase gut im Heizölmarkt positioniert ist: «Wir haben uns als Familienunternehmen seit der Gründung konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden orientiert. Flexibilität und Wertschätzung gegenüber allen Anspruchsgruppen gehören zu unserer Firmenidentität. Die Riklin AG fördert Berufsbildung im eigenen Betrieb seit vielen Jahren und vertritt die Interessen der Gewerbetreibenden rund um St. Gallen. Nicht zuletzt unterstützen wir tatkräftig den Nachwuchs des SV Fides. Wir möchten den Leuten in der Region etwas zurückgeben.»
Bei diesem Beitrag handelt es sich um eine Mitteilung eines Unternehmens, Verbands, Organisation oder Institution im Wortlaut.
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