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Gartenbrief

Rosen: Warum weniger mehr ist…

Als ich heute Morgen aus meiner Lieblingsbäckerei kam, wie immer noch nicht ganz wach, aber durchaus sehenden Auges, sah ich eine Verkäuferin, die Rosentriebe für die Dekoration der Cafétische schnitt.

Markus Kobelt am 14. Juli 2021

Was? Rosen? Da standen ja wirklich Rosen, eine fast 30m lange Rabatte, vielleicht noch länger, 3 m breit, eine Unzahl von Rosenblüten, ein Mehr und ein Meer von Rosen, ein Rosenteppich.

Ich hatte diese Rosen seit Jahren nicht, nicht mehr gesehen. Warum? Weil es zu viele waren, zu lange, endlos und fast schon langweilig immer wieder blühend. Fast wie die perfekte Schönheit, die schnell mal langweilig wird. Zu schön um wahr zu sein – also nimmt man es am besten gar nicht mehr wahr. Immer das gleiche, immer sooo schön – und so immer gleich… Wetten, dass die paar Blütentriebe auf den Cafétischen deutlich mehr Aufmerksamkeit erregen werden als die flächigen, perfekt gepflegten Bodendeckerrosen vor dem Café.

Können Rosen perfekt schön, und doch langweilig sein? Können es zu viele Rosen sein? Zweimal ja!

Pflanzen Sie in Ihrem Garten je nach Grösse gerne viele Rosen, aber in vielen kleinen Gruppen an verschiedenen Orten, nicht flächig zusammen. Rosen, so könnte man es auch ausdrücken, erschlagen sich gegenseitig förmlich mit ihrer Schönheit. Hier und da jedoch, kombiniert mit anderen Gehölzen und Stauden, kommen sie erst richtig zur Geltung.

Die rosenmässige Einzel- oder Gruppenstrategie hat noch einen entscheidenden Vorteil: Die Rosenpflanzen werden so viel gesünder als wenn sie zusammen in einem Beet stehen. Da bringe ich immer gerne das Beispiel meiner Lieblingsrose in unserem Garten: 'Sophies Rose' von David Austin. In den ersten 5 Jahren war die Rose eine Plage, laufend echten Mehltau, und sie entging nur per Zufall der gerechten Hand und dem Rodespaten meiner Frau. Nachdem Magda nämlich unsere Rosen radikal ausgedünnt hatte – es blieben im Garten vielleicht 25 Rosen von ursprünglich über 100 stehen – verlor 'Sophies Rose' plötzlich ihre Mehltauneigung, sie und unsere restlichen Rosen wurden von einem Jahr zum anderen viel gesünder, weil sie nicht mehr als Monokultur funktionierten.

Weniger ist mehr. Das gilt auch bei den Rosen. Und weiter unten, im grossen Übersichtsartikel zu den Historischen Rosen lesen Sie, warum auch hier der gleiche Grundsatz zum Tragen kommt: Weniger kann durchaus mehr sein…

Gärtnern Sie weiter!

Markus Kobelt

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Autor/in
Markus Kobelt

Markus Kobelt ist Gründer und zusammen mit seiner Frau Magda Kobelt Besitzer von Lubera.

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