Diese Band hat alles andere als Schiffsbruch erlebt: Die St.Galler Band Saint City Orchestra wollte damals ein «einmaliges Ding» starten – nun stehen die Mitglieder auf den grossen Bühnen dieser Welt. Wie man damit umgeht, erklärt Sänger Sandro Schmid.
Ihr neuer Song «Roana» erzählt über ein Schiff, das einen über viele Jahre begleitet hat. Wenn Sie auf die über neunjährige Bandgeschichte zurückblicken: Was ist Ihnen über die Zeit treu geblieben?
Was uns seit den Anfängen begleitet und nie verlassen hat, ist unsere riesige Freude, live zu spielen. Wir lieben es unglaublich, auf der Bühne zu stehen und dem Publikum die beste Zeit ihres Lebens zu bescheren. Sowie die Grösse der Bühnen über die Jahre gewachsen ist, so verhält es sich auch mit der Euphorie für die Musik und das Performen.
Neun Jahre sind eine lange Zeit. Was hat sich verändert, was weiterentwickelt?
Ganz klar der Aufwand, der proportional gewachsen ist. Die SCO-Familie hat sich um einiges vergrössert und damit ist natürlich auch die Verantwortung gestiegen. Das alles wird von uns aber positiv und mit Freude aufgenommen.
Die Idee der Bandgründung war damals eher dem Zufall geschuldet. Hätten Sie damals gedacht, dass Sie heute an diesem Punkt stehen würden?
Auf gar keinen Fall. Ursprünglich war das ganze Projekt als einmaliges Ding geplant gewesen. Wie hofften, anschliessend ein bisschen Geld nebenbei verdienen zu können. Niemand von uns hätte auch nur ansatzweise davon geträumt, dass wir in ganz Europa touren und auf derart grosse Bühnen spielen dürfen.
Welches war Ihr persönliches Highlight?
Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, das war ganz klar das Pol’and’Rock in Czaplinek, Polen. Wir durften zur Prime Time am Samstagabend vor einem riesigen Publikum spielen und die Show war ein mega Erfolg. Aber schlussendlich hat jede Show hat etwas ganz Besonderes. Es kommt nicht nur auf die Grösse der Bühne oder des Publikums an, sondern darauf, ob der Funke zum Publikum herüberspringt.
Der Song handelt auch von Depressionen und dunklen Zeiten. Gab es bereits solche Momente bei Ihnen in der Vergangenheit?
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir nie eine ernsthafte Krise hatten. Wie auch in jeder Ehe gehen wir mit der Band zusammen durch dick und dünn. Glücklicherweise waren die Krisen nie so einschneidend, dass wir die Flinte ins Korn geworfen haben.
Gerade die vergangenen Jahre waren für viele Künstler nicht einfach. Wie sind Sie durch die Krise gekommen?
Ich glaube nicht, dass irgendjemand aus unserer Branche behaupten kann, wirklich Positives aus der Krise der letzten Jahre gezogen zu haben. Trotzdem haben wir den Kopf nicht hängen gelassen und konnten verschiede Projekte realisieren – wie beispielsweise die «Empty Pup Tour», ein Streaming Konzert mit grosser Produktion wie auf einem Festival. Und natürlich sind einige Songs entstanden, von denen einer am 25. August herausraus kommt mit dem Namen «My own Basic Rules».
Gibt es ein bestimmtes Ziel oder Projekt, das Sie unbedingt erreichen wollen?
Davon gibt es viele. Wer schläft, verliert. Im nächsten Jahr steht unser zehnjähriges Jubiläum an. Wir lassen es uns nicht nehmen, das ausgiebig mit unseren Freunden, Familien und natürlich auch Fans zu feiern.
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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