Es gibt wohl kaum eine Hochzeit oder Party in den frühen Morgenstunden, an der das Lied «Ewigi Liebi» von Padi Bernhard nicht ertönt. Nun wird der Song in Südafrika eingespielt – für einen ganz bestimmten Zweck. Dahinter steckt ein Ostschweizer.
Ein Ohrwurm, der es bereits auf die grosse Musicalbühne geschafft hat: Der Song «Ewigi Liebi» ist den meisten Deutschschweizern ein Begriff. Aber auch in Südafrika wird das Lied bald zu hören sein. Mit der Sängerin Lesinda wurde es in Afrikaans aufgenommen. Die Idee dafür hatte Jörg Caluori, der ehemalige Geschäftsführer der Buchhandlung Rösslitor, der inzwischen pensioniert ist und in Niederbüren wohnt.
Er ist heute sowohl in der Ostschweiz als auch in Südafrika zuhause. Und hat so am eigenen Leib miterlebt, wie die Menschen unter der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown leiden. «Es gibt kaum staatliche Hilfe und viele Menschen in den Townships hatten nichts mehr zu essen», sagt er.
Zurück in der Schweiz, gründete er eine unabhängige Organisation und fragte Freunde und Kollegen an, damit er die am wenigsten privilegierten Menschen in einem Township in Kapstadt mit Essen versorgen konnte. In der Zwischenzeit vermittelt die Organisation Patenschaften zwischen Familien im Township mit solchen in unseren Breitengraden. Die Hilfe wird nun vor allem als «Hilfe zur Selbsthilfe» weitergeführt – beispielsweise wurde einer Familie ermöglicht, im Township einen kleinen Früchte- und Gemüseladen zu betreiben.
Nun soll also ein Musikprojekt folgen, um die Unterstützung nicht abreissen zu lassen. Die Künstlerin Lesinda lebt im Township, auch das Studio befindet sich dort. Daraus resultierende Einnahmen sollen entsprechend der Künstlerin, den Machern sowie dem Township zur Hilfe kommen. «Ich denke, dass das Lied gut ankommen wird. In Südafrika sind romantische Songs beliebt», sagt Caluori weiter. Ausserdem seien sich die Sprachen Afrikaans und Schweizerdeutsch im Sound sehr ähnlich.
Der Song wird nun über verschiedene Medien, Radiostationen und Magazine in Südafrika und auf allen Streaming-Plattformen wie beispielsweise «Spotify» und «ITunes» verbreitet. Man sei davon überzeugt – und hätte darüber hinaus noch weitere Lieder in der Pipeline. Caluori: «Wir wollen damit Menschen die Chance geben, ihr Talent, welches in Townships sehr reichlich vorhanden ist, auszuleben und damit sogar ihren Lebensunterhalt zu bewerkstelligen.»
Hier kann man ein Stück des Songs vorhören:
Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».
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