Der Regierungsrat legt eine Strategie Thurgau 2040 vor, mit der er eine langfristige Vorstellung für den Thurgau erarbeitet hat. Damit stehe für den Thurgau erstmals ein ganzheitliches Instrument als Grundlage für eine gemeinsame Sicht des Thurgaus der Zukunft zur Verfügung.
Die Strategie Thurgau 2040 in einem Satz zusammengefasst, könnte lauten: «Andersartiger exklusiver Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum am Bodensee».
So formuliert es zumindest der Thurgauer Regierungsrat.
In der Strategie wird den Qualitäten des Kantons nachgespürt, ihr Potenzial ermittelt, und es werden mögliche Wege zur künftigen Ausgestaltung und zur Profilierung des Kantons beschrieben.
Dies bedeutet gemäss Regierung eine Fokussierung auf Wohnen, Wirtschaften, Leben und Wirken in einer einmaligen Landschaft. Dabei sollen bestehende Qualitäten im Umfeld gesellschaftlicher und technologischer Veränderungen neu interpretiert, miteinander verbunden und erweitert werden.
Damit reiche die Strategie Thurgau 2040 weit über den staatlichen Zuständigkeitsbereich hinaus. Die Umsetzung in den nächsten 20 Jahren solle deshalb die Sache aller Akteure im Thurgau sein.
Reichhaltiges Menü
Die Strategie Thurgau 2040 präsentiert sich laut der Regierung wie eine reichhaltige Menükarte.
Diese bestehe aus einer Vision mit vier strategischen Zielen sowie einem Leitsatz, aus spezifischen Erfolgsfaktoren sowie zahlreichen Schlüsselthemen und -initiativen.
Die vier strategischen Ziele der Vision drehen sich um die zentralen Chancen des künftigen Thurgaus. Der Thurgau soll sich zu einem andersartigen, exklusiven Lebens- und Kulturraum entwickeln, ein kraftvoller Wirtschaftsstandort werden, als neuer ländlicher Raum Leben und Arbeiten in verschiedenen Bereichen verbinden sowie die Rolle eines Brückenbauers zwischen der Ostschweiz, der Region Zürich und den grenznahen Nachbarn übernehmen.
Über diesen Visionen steht der Leitsatz, dass der Thurgau ein andersartiger exklusiver Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum am Bodensee werden soll.
14 spezifische Erfolgsfaktoren
Die Erfolgsfaktoren fächern die Vision auf, sie sind das, was den Thurgau bereits heute ausmacht, sie zeigen zudem auf, in welchen Bereichen er sich in welche Richtung noch entwickeln kann und soll.
Die prägende und weitgehend intakte Landschaft sei dabei der tragende Erfolgsfaktor und damit das Rückgrat des Kantons.
Darin eingebunden sind Kleinstädte und Dörfer mit ihren Unternehmen und kulturellen Schätzen, wo sich Leben und Dynamik entwickeln. Weitere Erfolgsfaktoren seien die optimale Lage, der Bodensee als weit ausstrahlender Anziehungspunkt, ein robustes Wirtschaftsumfeld, gute Bildungsmöglichkeiten und weitere mehr.
Diese gelte es nicht nur zu erhalten, sondern weiter zu fördern und weiterzuentwickeln.
Dazu heisst es in der Strategie: «Der Thurgau hat mit seinem Schatz Einzigartiges und Exklusives mit hohem Wert in der Hand, sofern er ihn mit Strategie, Fantasie und Konsequenz entwickelt, in Wert setzt und diesen Wert auch vermittelt».
Vom Ist zum Soll
Die Brücke vom Thurgau heute zum Thurgau 2040 schlagen die Schlüsselthemen und -initiativen. Fünf Schlüsselthemen beschreiben die zentralen Stossrichtungen. Es sind dies «neuen ländlichen Raum entwickeln und verankern», «Wirtschafts- und Bildungsstandort Thurgau gezielt ausbauen», «Thurgauer Interessen nach aussen strategisch vertreten», «den Thurgau in Wert setzen» sowie «Thurgau-Dynamik und -Zusammenhalt stärken».
Die Schlüsselinitiativen sind aus den Schlüsselthemen abgeleitete konkrete Handlungsfelder, für die schliesslich mögliche Umsetzungsthemen beschrieben sind. Die zahlreichen Umsetzungsthemen sind konkrete und gleichzeitig sehr unterschiedliche Ideen. Sie wollen Vorstellungen, Vorschläge und Anregungen vermitteln, wie der Thurgau die Ziele der Strategie erreichen kann.
Wie die Strategie entwickelt wurde
Die Strategie Thurgau 2040 wurde in einem über einjährigen, mehrstufigen Prozess unter Leitung des Regierungsrates entwickelt. In diesem Prozess wurden die relevanten quantitativen und qualitativen Fakten zum Kanton erhoben und analysiert. Dazu wurden Statistiken, Standortstudien, Prognosen und Zukunftsstrategien und ?konzepte verwendet. Zusätzlich wurden 49 Telefoninterviews mit ausgewählten Personen aus Wirtschaft, Landwirtschaft, Gemeinden, Gesundheitswesen, Tourismus, Bildung, Kultur und aus dem Umfeld des Kantons sowie 42 Strasseninterviews mit Menschen innerhalb, aber auch ausserhalb des Kantons geführt. Auf dieser Basis wurde die Strategie in Zusammenarbeit mit der Firma «swiss brand experts» erarbeitet, im Regierungsrat in sechs Workshops besprochen und angepasst und in der Folge auch mit dem Kader der kantonalen Verwaltung diskutiert. Der Regierungsrat verabschiedete das Strategiedokument schliesslich im Februar 2019.
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