Ein hoffnungsvoller Aspirant würde gerne dank seinem hochgezüchteten Boliden bei der Thurgauer Kantonspolizei anheuern. Dort ist man wenig beeindruckt - und zeigt, wie ein richtig krasses Polizeiauto aussehen müsste.
Soziale Medien ermöglichen es den Ordnungshütern, sich im Dialog von der menschlichen Seite zu zeigen. Im Thurgau macht man davon besonders gern Gebrauch.
Auf Facebook wurde die Kapo von einem jungen Mann angefragt, wo man sich melden müsse, um als Zivilstreife im Einsatz zu stehen. Ein «krasses Auto» habe er schon, schrieb der potenzielle Jungpolizist.
Das weckte die Neugier der Kapo-Medienstelle. Man sei immer an Nachwuchs interessiert, wüsste aber gern, von was für einem Auto die Rede sei.
Der Jobinteressent denkt bereits wie ein Polizist und antwortet: «as wäre jetzt für den zivilen Einsatz unvorteilhaft, mein Auto der Öffentlichkeit bekannt zu geben.» Aber es sei «auf jeden Fall ein hochgezüchteter Türkenwagen mit ordentlich Leistung.»
Die - politisch vielleicht nicht ganz korrekte - Umschreibung beeindruckt die Kantonspolizisten nicht wirklich. Etwas enttäuscht lautet die Antwort: «Oh. Aha. Das ist alles, was Sie zu bieten haben?» Unter einem "krassen Polizeifahrzeug" verstehe man µdann doch etwas anderes». Schliesslich sehe man hochgezüchtete Türkenwagen mit ordentlich Leistung so oder ähnlich «an jeder Ecke».
Und um das zu verdeutlichen, veröffentlicht die Kapo ein Bild von ihrer Vorstellung eines krassen Polizeifahrzeugs. Dieses sei bis vor kurze auch tatsächlich im Einsatz gestanden.
Abschliessend empfiehlt man dem motivierten «Türkenwagenfahrer», vielleicht doch einfach zuerst die normale Polizeischule zu machen, bevor er sich Gedanken macht über das ideale Fahrzeug.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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