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Gartenbrief

Sommerschnitt: Damit Sie im Garten nicht nichts zu tun haben

Sind Sie noch da? Also ich bin eigentlich gar nicht da. Aber damit könnte ich eigentlich gar kein Editorial schreiben. Warum ich es dennoch tue? Da gibt es so gewisse Sachzwänge, z.B. in Person unserer Redakteurinnen, die partout keinen Newsletter ohne Editorial verschicken wollen.

Markus Kobelt am 31. Juli 2022

Jetzt denken Sie sicher an Ferien, aber die habe ich definitiv abgeschafft. Corona hat ja auch etwas Gutes. Es geht auch ohne – nein nicht ohne Corona, sondern ohne Ferien… Flugtickets nützen ohne Piloten nur wenig.

Man sieht es und Sie lesen es schwarz auf weiss, dass die Lust zum Editorial-Schreiben sommerlich etwas abgeschwächt ist – Blödelei droht. Bevor wir uns aber endgültig in flachen Scherzen verlieren, kommen wir gleich zur Sache.

Was Sie im Sommer schneiden dürfen!

Nachdem wir in der letzten Woche dem sommerlichen Nichtstun das Wort geredet haben, gilt es jetzt definitiv die drohende Gartenleere zu verhindern. Der Sommerschnitt ist angesagt – er muss in vielen Fällen nicht sein, aber er kann sein und führt im Herbst und auch langfristig zu schöneren Gartenpflanzen. Aber natürlich dürfen nur ausgewählte Pflanzen geschnitten werden. Eigentlich sind es nur 4 Pflanzengruppen (jedenfalls kommen mir in der gebotenen Eile nicht mehr in den Sinn):

• Steinobstbäume sollten im Sommer nach der Ernte geschnitten werden. Im Sommer können die angeschnittenen Bäume ihre Wunden viel besser schliessen und bleiben so auch viel gesünder.

• Zu gross gewordenen Bäumen sollte man ebenfalls im Sommer zu Leibe rücken. Warum? Jetzt muss ich trotz grundsätzlicher Abwesenheit (siehe oben) etwas ausholen. Grundsätzlich gilt ja die Regel, dass mehr Schnitt zu einer stärkeren Pflanzenreaktion führt. Wenn ich also einen zu gross gewordenen Baum stark schneide, wächst er nur noch stärker, ich erreiche also genau das Gegenteil meiner ursprünglichen Absicht. Aber genau dazu, zu einer starken Reaktion, sind viele, ja die meisten zu gross gewordenen Pflanzen im Hochsommer gar nicht mehr in der Lage. Ihr Haupttrieb, Ihre Hauptwachstumszeit ist zu Ende, sie können und mögen fast nicht mehr, eigentlich sind sie fast schon ferienreif. Dazu kommt: Mit dem Sommerschnitt schneiden wir ja auch Assimilationsfläche, produktives Potential weg. Die sommer-geschnittene Pflanze wird auch im nachfolgenden Frühling viel weniger stark auf den Rückschnitt reagieren, als sie es beim Frühlingsschnitt tun würde.

• Rosen – der Lubera Radikalschnitt: Jetzt ist der letzte Moment, Ihre Rosen stark zurückzuschneiden, der erste Blütenschub ist vorbei… das Wachstum schwächelt. Moderne Gartenrosen aber blühen am diesjährigen Holz; sie können nur Herbstblüten produzieren, wenn sie auch wachsen. Genau das erreichen wir, wenn wir Rosen etwa zur Hälfte zurückschneiden und gleich auch nochmals etwas aufdüngen (das ist übrigens die einzige und letzte Düngung, die in dieser Vegetationsperiode noch erlaubt ist).

• Sommerfeigen, also Feigensorten, die am letztjährigen Holz tragen und im Juli und August reif werden, können jetzt nochmals leicht pinziert werden, diesjährige Triebe werden leicht angeschnitten, so dass sie sich nochmals verzweigen. Dadurch entstehen auf den Herbst hin zusätzliche Triebspitzen, die im Spätherbst Winterknospen anlegen, die sich im Frühling und Sommer zu Sommerfeigen entwickeln. Achtung: Diesen Schnitt bitte nur bei Sommerfeigen und etwas abgeschwächt bei Twotimer®-Feigen anwenden, nicht bei Herbstfeigen.

Gärtnern und pflanzen Sie weiter.

Herzliche Grüsse

Markus Kobelt

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Autor/in
Markus Kobelt

Markus Kobelt ist Gründer und zusammen mit seiner Frau Magda Kobelt Besitzer von Lubera.

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