Die Vorwürfe sind bekannt: Der Gemeinderat Flawil ist überzeugt, dass das Spital in Flawil einen langsamen, bewussten Tod stirbt: Man werde vom Kanton ausgehungert, weil das Spital Flawil ohnehin geschlossen werden soll. Wir haben berichtet.

Solchen Vorwürfen sind die Verantwortlichen des Lenkungsausschusses der St.Galler Spitalverbunde sowie Regierungsmitglieder bei einem Informationsanlass entgegengetreten. Von einer eigentlichen Einigkeit zwischen den beiden Seiten kann aber auch nach dem Austausch nicht die Rede sein.

Dafür bewegt sich aber an anderer Stelle etwas. Der Gemeinderat hatte früh bekräftigt, man werde eben selbst Lösungen suchen, falls das Spital Flawil in der kantonalen Strategie keine Rolle mehr spielen soll. Damit meinte er, dass das Spital auch von einem privaten Anbieter geführt werden könnte.

Und offenbar ist man bei diesem «Plan B» einen Schritt weiter, wie die Zeitung hallowil.ch berichtet. Der Gemeindepräsident Elmar Metzger informierte darüber, dass bei einer namhaften Schweizer Spitalgruppe ein konkretes Interesse besehe. Die Absicht zur Weiterführung der Gespräche sei mit einer Unterschrift bekräftigt worden.

Um wen es sich bei dieser Gruppe handelt, wurde noch nicht offengelegt. Spitalgruppen, die mal so eben ein Regionalspital übernehmen und weiterführen können, gibt es allerdings auch in der Schweiz nicht wie Sand am Meer.

Vor allem, weil die Gemeinde an den Interessenten mit Sicherheit bestimmte Anforderungen stellt. Den Flawilern schwebt wohl ein «richtiges» Spital vor, das zumindest die Grundpalette der medizinischen Dienstleistungen vollumfänglich anbietet. Die meisten privaten Spitalgruppne hingegen dürften sich für ein eher kleines Regionalspital vor allem interessieren, um dort ihr Portfolio mit spezialisierten Leistungen abzurunden.