Der St.Galler Regierungspräsident und Gesundheitschef Bruno Damann verharmlose die Gefahren des Cornavirus und verspiele seinen Kredit. Das schreiben die St.Galler Grünen in einer Stellungnahme. Sie fordern Damann auf, sich zu entschuldigen. Tue er es nicht, sei er fehl am Platz.
Die Grünen schreiben: «Während die Zahl der schwer erkrankten Covid-19-Patienten und Patientinnen weiter ansteigt und die Spitäler an ihre Grenzen stossen, verharmlost Gesundheitschef Bruno Damann die Gefahren vor dem Coronavirus. Damann hat in der Spitaldebatte gepunktet, verspielt aber nun seinen Kredit.»
In der Wochenendausgabe des St.Galler Tagblatts vom 31. Oktober 2020 werde der St.Galler Gesundheitschef wie folgt zitiert: «Man soll die Todesfälle nicht überbewerten. Sterben gehört zum Leben. Unsere Gesellschaft hat verlernt zu sterben» und «Die Geschichtsschreibung wird zeigen, ob Corona schlimmer als eine Grippe ist».
Solche Aussagen seien «blanker Hohn gegenüber den Angehörigen von Corona-Opfern», schreiben die Grünen weiter. Dass Sterben zum Leben gehöre, sei unbestritten. Fahrlässigkeit auch in der Politik führe aber zu unnötigem Sterben. Der Gesundheitschef solle sich «an seinen hippokratischen Eid erinnern anstatt argumentativ Kritik an Covid-19-Massnahmen Vorschub zu leisten.» Die Bevölkerung habe ein Recht auf bestmöglichen Schutz vor dem Corona-Tod, insbesondere die stark gefährdeten Personengruppen.
Grünen-Kantonalpräsident Daniel Bosshard meint dazu: «Mit seinen Aussagen verharmlost Damann die Gefahren durch das Coronavirus und beeinflusst damit auch das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger in negativer Weise. Das ist eines Gesundheitschefs nicht würdig.» Von einem Regierungspräsidenten werde zudem mehr Mitgefühl erwartet.
Die Grünen fordern von Damann in der Mitteilung «eine öffentliche Entschuldigung zu seinen menschenverachtenden Aussagen.» Falls er den Ernst der Lage nicht «endlich einsehe» und weiterhin das Coronavirus verharmlose, sei er als Vorsteher des Gesundheitsdepartements fehl am Platz.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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