Der 65-jährige Triebwagen der Rheineck-Walzenhausen-Bergbahn hat seit 1958 stolze 1'760'000 Kilometer zurückgelegt, was 44 Umrundungen der Erdkugel entspricht. (Bild: Peter Eggenberger)
Der rote Triebwagen der Rheineck-Walzenhausen-Bergbahn – liebevoll «Walzehuuserli» genannt - hat das stolze Alter von 65 Jahren erreicht. In dieser Zeit hat das Gefährt 44mal den Erdball umrundet.
1896 wurde die von Rheineck SG nach Walzenhausen AR führende, ausschliesslich mit dem Gewicht von Wasser betriebene Standseilbahn mit zwei Wagen eröffnet. Ab den 1950er Jahren häuften sich Pannen aller Art. Als am 1. Mai 1958 beim talwärts fahrenden Fahrzeug ein Achsenbruch den Bahnbetrieb schlagartig zum Erliegen brachte, erfolgte eine Totalerneuerung der Bahn.
Ein leuchtendroter Triebwagen
Ende 1958 und damit vor 65 Jahren erfolgte die offizielle Eröffnung der neuen Bahn. Allgemein begeisterte der neue, leuchtendrote Triebwagen, der bis heute auf der knapp zwei Kilometer langen Strecke verkehrt. Nebst Einheimischen sind es vor allem Touristen, welche die nostalgische Bahn benützen, die wichtiger Zubringer zum Appenzeller Witzwanderweg ist.
Der 65-jährige Triebwagen der Rheineck-Walzenhausen-Bergbahn hat seit 1958 stolze 1'760'000 Kilometer zurückgelegt, was 44 Umrundungen der Erdkugel entspricht. (Bild: Peter Eggenberger)
Neue Bahn ist bewilligt
Nach Jahren der Unsicherheit steht heute fest, dass der Weiterbestand der heute zu den Appenzeller Bahnen gehörenden Linie Rheineck – Walzenhausen gesichert ist. Bei der nach 65 Jahren notwendigen gewordenen Totalerneuerung kommt es zu einer Exklusivität, wird doch das künftige, von der Firma Stadler Rail hergestellte Fahrzeug die erste vollautomatisch betriebene Zahnradbahn der Welt sein. Die Sanierung wird Investitionen von über 20 Millionen Franken auslösen. Das futuristische Schienenfahrzeug soll bereits 2026 in Betrieb gesetzt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt aber versieht das «Walzehuuserli» treu seinen Dienst, und hoffentlich bleibt das Gefährt mit seinem rekordverdächtigen Alter von Pannen verschont.
Peter Eggenberger, 1939, in Walzenhausen geboren, Drogistenlehre, Fremdenlegion, Lehrerseminar und Logopädiestudium mit entsprechender Tätigkeit. Seit 1982 freiberuflich tätig als Journalist, Autor und Referent.
Zu seinen Vorlieben gehören das Verfassen und Erzählen humorvoller Geschichten im Kurzenberger Dialekt, der Sprache des Appenzellerlands über dem Bodensee und dem Rheintal. Seine bisher erschienenen Mundartbände erfreuen sich einer ungebrochen grossen Nachfrage. Er lebt in Au.
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