Noch hat sich der ehemalige Parlamentarier Toni Brunner nicht geäussert. Verschiedene Medien bringen den Toggenburger aber bereits als möglichen Nachfolger von Ueli Maurer ins Spiel. Kaum hat Maurer seinen Rücktritt verkündet, werden diverse Namen in den Ring geworfen.
Wer kandidiert für die Nachfolge von SVP-Bundesrat Ueli Mauer? Diese Fragen wird noch einige Tage und Wochen beschäftigen. Die Wahl findet dann am 7. Dezember statt.
Gleich vorweg die Fakten – die wenigen. Wer nicht will ist SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher. Gründe für die Absage nannte sie keine. Muss sie eigentlich auch nicht. Klar ist: mit ihr muss man nicht rechnen.
Auch die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr hat sich frühzeitig aus dem Rennen genommen. «Neue Möglichkeiten müssen immer mit der aktuellen Lebensphase vereinbar sein. Als ‘Frisch-Mami’ würde dies in meinen aktuellen Lebensabschnitt nicht passen. Ich stehe deshalb momentan nicht zur Verfügung.» Deutlich und verständlich.
Derweil denken gemäss verschiedenen Medienberichten insbesondere der frühere Parteipräsident Albert Rösti und Nationalrat Gregor Rutz über eine Kandidatur nach – zumindest noch zu jenem Zeitpunkt, als dieser Artikel hier erstellt worden ist. Denn nun muss fast stündlich mit Ankündigungen und vor allem Absagen gerechnet werden.
Und da könnte im Fall einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers von Ueli Maurer durchaus auch die Ostschweiz ein Wörtchen mitreden.
Esther Friedli, Partnerin von Toni Brunner und seit Oktober 2019 im Nationalrat, wird seit ihrem Einzug ins Parlament eigentlich mit fast jedem Amt in Verbindung gebracht, das die SVP besetzen möchte. Regierungsrat, Ständerat, Bundesrat. Friedlis Name fällt immer.
Und im aktuellen Fall wird auch Toni Brunner wieder hoch gehandelt. Der hat zwar stets verkündet, dass er kein Interesse habe, im Bundesrat mitzuwirken, dürfte aber nun, da er auch Mitglied der Findungskommission ist, nochmals ordentlich bearbeitet werden. Brunner war von 1995 bis 2018 Mitglied des Nationalrats. Anschliessend ist es ruhiger um ihn geworden.
Wie geht es dieses Wochenende wohl im von Brunner und Friedli betriebenen Gastbetrieb «Haus der Freiheit» zu und her? Das Wetter dürfte dort kaum Gesprächsthema sein.
Aus vergangenen Wahlen weiss man jedoch, dass letztlich nicht jene abräumen, die von Beginn an im Rampenlicht stehen. Nicht selten holte eine Person die meisten Stimmen, die erst auf der Zielgeraden aus der Versenkung kommt.
Und wer würde sich hier aus der Ostschweiz als Überraschung anbieten? Gewisse Kreise handeln den Thurgauer SVP-Kandidaten Jakob Stark, der mit Jahrgang 1958 aber schon das Pensionsalter in Griffweite hat. Oder dann wäre da noch der St.Galler Regierungsrat Stefan Kölliker, 52-jährig. Er ist seit 2008 Mitglied der Regierung und dürfte sich durchaus Gedanken darüber machen, welchen Job er als nächstes ausüben möchte.
Vorerst einige Spekulationen und nur wenig Klarheit. Wie so oft in der Politik.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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