Aufklärungsarbeit in Burkina Faso von der Association Bangr Nooma, ABN.
Die weibliche Genitalverstümmelung bezeichnet die teilweise oder vollständige Entfernung der äusseren weiblichen Genitalien und andere Formen der Verletzung der weiblichen Genitalien. Trotz Verbot und möglichen Freiheitsstrafen ist die weibliche Genitalverstümmelung keine Seltenheit.
Text: Lea Oetiker
Die Beschneidung der weiblichen Geschlechtsteile verursacht unmittelbare wie auch langfristige Folgen. Zum einen können gesundheitliche Probleme wie Begleitverletzungen von Harnröhre, Blase oder Nerven, Sterilität, Inkontinenz oder Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt auftreten. Zum anderen sind aber auch die psychischen Folgen der Praktik, die die Betroffenen oftmals ihr ganzes Leben begleiten, nicht zu unterschätzen.
Trotz Verbot weit verbreitet
Weltweit sind schätzungsweise 200 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten. Doch trotz des weitverbreiteten Verbotes sinkt die Anzahl an Betroffenen nicht. Jährlich werden weitere drei Millionen Mädchen beschnitten. Die Mehrheit der Betroffenen lebt im westlichen und nordöstlichen Afrika. Die Gründe hinter der weiblichen Genitalverstümmelung sind vielseitig und komplex. Vielerorts beruht die Praktik auf sozialen Normen, Traditionen, ästhetischen Vorstellungen sowie lokalen Idealen von Schönheit und Reinheit der Frauen. Die weibliche Genitalverstümmelung hat also eine wichtige gesellschaftliche Rolle.
Betroffene gibt es auch in der Schweiz
Auch in der Schweiz leben etwa 22'000 Mädchen und Frauen, die selbst von Genitalverstümmelungen betroffen sind. Sara Aduse (28) aus Zürich wurde als kleines Mädchen in Äthiopien beschnitten. Sie hat ihre Vergangenheit aufgearbeitet und es sich nun zu ihrer Aufgabe gemacht, anderen Betroffenen zu helfen und sich öffentlich gegen Mädchenbeschneidung einzusetzen. Im März 2022 ist der Dokumentarfilm «Do You Remember Me?» erschienen, der sich mit Sara Aduses Genitalverstümmelung und ihrem davon entstandenen Trauma befasst. Auf der Crowdfunding Plattform there-for-you.com sammelt sie nun Spendengelder, um ihre eigene Stiftung zu gründen. Erfahre mehr über das Projekt hier.
Aufklärungsarbeit in Burkina Faso von der Association Bangr Nooma, ABN.
Auf der Spendenplattform there-for-you.com läuft zurzeit auch noch ein weiteres Projekt für mehr Aufklärung und Hilfe für die Betroffenen von Genitalverstümmelungen. Terre des Femmes e.V. Schweiz setzt sich in Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation Association Bangr Nooma (ABN) in Burkina Faso dafür ein, dass bis 2030 eine null Toleranz gegenüber weiblicher Genitalverstümmelung herrscht. Dabei soll vor Ort in Burkina Faso Aufklärungsarbeit geleistet, medizinische Notfallbehandlungen durchgeführt und Betroffenen eine Anlaufstelle geboten werden. In den letzten Jahren konnte dank verschiedener Kooperationen mit Radiosendern, Lehrpersonen, der Polizei und Politiker*innen schon ein wichtiger Schritt in Richtung Verringerung der Praktik gemacht werden. Um diese wichtige Arbeit leisten zu können, sind sie auf Spenden angewiesen. Hier kann das Projekt unterstützt werden.
Filmcrew und Sara Aduse in Äthiopien.
there-for-you.com
Die neutrale Crowddonating-Plattform there-for-you.com präsentiert Projekte aus den Bereichen Klimaschutz, Tierschutz, Kinderhilfe und Humanitäres. Die Plattform steht NGOs, Firmen oder Privatpersonen offen, um ihre Projekte aufzuschalten und dadurch mehr Bekanntheit zu erreichen und Spendengelder zu generieren. Gemeinsam die Welt in kleinen Schritten ein grosses Stück besser machen!
Aufklärungsarbeit in Burkina Faso.
«Die Ostschweiz» ist die grösste unabhängige Meinungsplattform der Kantone SG, TG, AR und AI mit monatlich rund 300'000 Leserinnen und Lesern. Die Publikation ging im April 2018 online und ist im Besitz der Ostschweizer Medien AG, ein Tochterunternehmen der Galledia Regionalmedien.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.