Esther Friedli (Bild: Keystone)
2023 stand politisch gesehen ganz im Zeichen der eidgenössischen Wahlen. Wir zeigen Ihnen, wer in der Politik in den vergangenen Monaten auf sich aufmerksam machte.
Esther Friedli (Bild: Keystone)
Esther Friedli, SVP-Ständerätin
Sie ist längst nicht mehr «nur» die Lebenspartnerin von Toni Brunner. Die Toggenburger Politikerin Esther Friedli sorgte 2023 gleich mehrmals für Überraschungen. Einerseits, indem die einstige Nationalrätin im Frühling relativ klar in den Ständerat gewählt wurde. Sie setzte sich dabei gegen Schwergewichte wie Susanne Vincenz, Barbara Gysi und Franziska Ryser durch. Im Oktober zementierte sie den Erfolg, indem sie gleich im ersten Wahlgang mit einem Topresultat die Wiederwahl schaffte. Friedlis sachliche und unaufgeregte Art kommt bei der Wählerschaft an. Das macht sie für die SVP zur Allzweckwaffe.
Kris Vietze (Bildmitte) zusammen mit Pascal Schmid und Nina Schläfli.
Kristiane Vietze, FDP-Nationalrätin, IHK-Präsidentin
2022 führte «Die Ostschweiz» sie bei den Hoffnungsträgerinnen ihrer Partei auf. Und Kristiane Vietze lieferte ab. 2023 war ihr Jahr. Im April wurde sie zur neuen Präsidentin der IHK Thurgau gewählt. Sie folgte auf Christian Neuweiler. Doch Kristiane Vietze wollte sich nicht einfach nur «ordentlich einrichten». Sie setzte gleich zum nächsten Sprung an und kandidierte sowohl für den National- als auch für den Ständerat. Die Hoffnung, gegen die beiden Bisherigen Jakob Stark und Brigitte Häberli in die Kleine Kammer gewählt zu werden, war gering. Und es war ungewiss, ob die Thurgauer FDP ihren Sitz im Nationalrat zurückerobern kann. Sie konnte es. Und mit ihr Kristiane Vietze, die mehr Stimmen erhielt als alt Nationalrat Hansjörg Brunner.
Fredy Fässler (Bild: Keystone)
Fredy Fässler, SP-Regierungsrat
Es war anfangs unsicher, ob der St. Galler Regierungsrat Fredy Fässler seine Tätigkeit nach einem Unfall im Oktober 2022 – er war zu Hause schwer auf den Kopf gestürzt – dereinst wieder aufnehmen kann. Er tat dies mit einem Teilpensum ab dem 7. Februar wieder. Rund drei Monate später übernahm der SP-Politiker dann wieder das Regierungspräsidium, kündigte aber gleichzeitig an, bei den Erneuerungswahlen 2024 nicht mehr anzutreten. Gesundheitlich musste Fässler am 30. Mai einen Rückschlag einstecken: Während einer Regierungssitzung erlitt er einen epileptischen Anfall und musste zur Behandlung ins Spital gebracht werden.
Ende November hat sich Fässler entschieden, seine Amtsgeschäfte als Mitglied der Regierung und als Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartementes aus gesundheitlichen Gründen per sofort niederzulegen. Wir haben darüber berichtet.
Mathias Müller, Stadtpräsident
Der Mitte-Politiker vermarktet seine «Ministadt Lichtensteig» sehr gekonnt. Und sich auch. Dafür gab es bei den Nationalratswahlen den ersten Ersatzplatz.
Monika Knill und Cornelia Komposch, Regierungsrätinnen
SVP-Politikerin Monika Knill tritt nicht mehr zur Wiederwahl an. Sie wurde 2008 gewählt. Ihre Kollegin Cornelia Komposch von der SP tut es ihr gleich. Komposch wurde 2015 gewählt.
David Zuberbühler, SVP-Nationalrat
Acht Jahre politisiert er bereits in Bern. Und er musste ordentlich um seine Wiederwahl zittern. Letztlich setzte sich David Zuberbühler gegen Matthias Tischhauser und Claudia Frischknecht durch.
Mike Egger, SVP-Nationalrat
Der 31-Jährige wird bei seiner Partei schon mit allen möglichen Ämtern in Verbindung gebracht. Kein Wunder: Mike Egger sitzt erst seit 2019 im Nationalrat, sicherte sich dieses Jahr aber die Wiederwahl mit den meisten Stimmen aller Ostschweizer Nationalratskandidaten.
Nina Schläfli, SP-Nationalrätin
Als Kantonalpräsidentin ist sie 2021 zurückgetreten. Nun politisiert Nina Schläfli in Bern. Ende Oktober wurde die 33-jährige Nachwuchshoffnung der SP in den Nationalrat gewählt.
Walter Locher, FDP-Kantonsrat
21 Jahre lang prägte er mit seiner Politik den St. Galler Kantonsrat. Nun zieht Walter Locher einen Schlussstrich. Er wird 2024 nicht mehr kandidieren.
Caroline Bartholet, FDP-Politikerin
Sie setzte alles auf eine Karte und verlor. Bartholet trat als Gemeindepräsidentin von Niederbüren zurück und wollte in Flawil gewählt werden. Dort erhielt sie zu wenig Rückhalt und zog ihre Kandidatur zurück.
Und dann war da noch …
Im August 2023 fand in St. Gallen erstmals ein Pride-Umzug statt.
Wirbel ums Open Air St. Gallen: Die Juso kritisierte den Auftritt der Band Feine Sahne Fischfilet.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.