Die SVP Ausserrhoden empfiehlt Andrea Caroni (FDP) zur Wiederwahl in den Ständerat. Dies, obwohl seine Partei die SVP beim Nationalrat mit einer Gegenkandidatin attackiert. Man wolle weiter ein bürgerliches Doppel im Bundeshaus, sagt die SVP - trotz der «Spiele» der FDP.
Dass die Ausserrhoder SVP verstimmt ist über die FDP, ist ihr unschwer anzumerken. Der Angriff auf den amtierenden SVP-Nationalrat David Zuberbühler mit der weitgehend unbekannten Jennifer Abderhalden ist der SVP ein Dorn im Auge. Sie hätte theoretisch die Möglichkeit gehabt, zurückzuschlagen, indem sie dem FDP-Ständerat Andrea Caroni die Unterstützung versagt.
Das tut sie aber nicht. Die Delegierten der SVP empfehlen Caroni zur Wiederwahl. Man stehe nach wie vor zum bürgerlichen Doppelticket aus SVP und FDP und sei der Meinung, dass Zuberbühler und Caroni «ein funktionierendes Duo in Bern bilden und unseren Kanton würdig vertreten.» Entsprechend wurde Caroni von den Delegierten deutlich unterstützt.
Die Tatsache, dass die FDP bei den Nationalratswahlen ein Bündnis mit der SP gegen Zuberbühler eingeht, ändere daran nichts, so SVP-Präsident Anick Volger. Er kritisiert aber, dass die FDP ihr Vorgehen damit begründe, sie wolle eine Auswahl bieten. «Die SVP kann diesen Entscheid absolut nicht nachvollziehen und goutiert solche Spielerein nicht», so Volger. Die FDP strebe eine Doppelvertretung ein, was nicht im Sinn des Kantons sei.
Seine Partei halte Wort, so Anick Volger: Die SVP habe sich stets dafür ausgesprochen, dass die beiden eidgenössischen Mandate von verschiedenen Parteien ausgeführt werden sollten. Der FDP scheine diese bürgerliche Vielfalt «allerdings nicht sehr wichtig zu sein.»
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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