Lukas Reimann als Beifahrer und sein «Pilot» Patric Gerzner.
Mit einem schicken Gefährt, einem Seitenwagen-Motorrad, wollte AUNS-Präsident Lukas Reimann ans Oldtimertreffen ins Toggenburg fahren beziehungsweise chauffiert werden. Dafür waren aber zuerst Mechaniker nötig: Die Reifen des Gefährts waren über Nacht mutwillig beschädigt worden.
Er schlägt martialische Töne an auf Facebook, der Wiler SVP-Nationalrat Lukas Reimann, zugleich Präsident der Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz, kurz AUNS. Er schreibt: «Ihr chönd eus drohe, ihr chönd eus beschimpfe, ihr chönd eus (so wie geschter passiert) au Pneu vom AUNS-Töff zerschtöre. Aber eis münd er wüsse: Jedi Aktion vo euch motiviert eus und git Chraft, zum no meh und no konsequenter für die normale Bürgerinne und Bürger i dem Land z'kämpfe.»
Anlass für den aufgebrachten Beitrag: Reimann wollte am Sonntag, 28. Juli 2019 ans Oldtimertreffen nach Nesslau. Und zwar mit einem Seitenwagen-Motorrad, pilotiert von seinem Freund Patric Gerzner, Mitglied der SVP Thurgau. Der Plan war, dass dieser von seinem Wohnort Braunau nach Wil fährt, um Reimann abzuholen.
Der Nationalrat musste allerdings stundenlang auf das Eintreffen seines «Chauffeurs» warten. Denn Gerzner musste zunächst notfallmässig eine Werkstatt aufsuchen. «Bei allen Pneus war die Luft abgelassen worden, einer der Pneus war zudem kaputt gemacht worden», so Reimann.
Dass das auffällig beschriftete Gefährt, das mit dem Schweizerkreuz und Unabhängigkeitsparolen versehen ist, zufällig zum Opfer von Vandalen wurde, glaubt der AUNS-Präsident nicht. Er sieht den Vorfall im Zusammenspiel mit verbalen Drohungen, die ihn - und einige seiner Mitstreiter - immer wieder erreichen.
Übrigens kam das Duo dann doch noch in Nesslau an.
Lukas Reimann als Beifahrer und sein «Pilot» Patric Gerzner.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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