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Gastbeitrag

Verkehr: Von linker und grüner Seite droht Ungemach

«Step by Step»: Das heisst im Regelfall Schritt für Schritt. Aber STEP ist im Astra, Bundesamt für Strassen, die offizielle Abkürzung für « Strategisches Entwicklungsprogramm Nationalstrassen». – Ein Gastbeitrag von Manfred Trütsch.

Manfred Trütsch am 01. Mai 2022

Alle vier Jahre entscheidet das eidgenössische Parlament sowohl über die Projekte Nationalstrassen und deren Priorisierung als auch über die Finanzierung, indem es den dazugehörigen Verpflichtungskredit bewilligt.

Im Herbst 2022 ist es wieder soweit. Das Vernehmlassungsverfahren wurde per Ende April abgeschlossen. Auch der ACS hat sich gemeldet und sich erfreut gezeigt, dass die dritte Röhre Rosenbergtunnel inklusive Spange Güterbahnhof in den Ausbauschritt 2023 mit Realisierungshorizont 2030 einfloss. Als Ostschweizer hielt sich die Freude in Grenzen, fanden doch die Projekte Anschluss Appenzell über Gossau und Herisau sowie die BTS, Bodensee-Thurtalstrasse, keine Aufnahme im STEP, nicht einmal mit Realisierungshorizont von einigen Jahren nach 2040.

Das ist ein harter Schlag, insbesondere für die Thurgauer, die die Projektierungskosten von einigen Millionen nun ans Bein streichen können. Auch die Appenzeller konnten sich in Bern zu wenig Gehör verschaffen für ihren bevorzugten Anschluss über Herisau.

Der Rosenbergtunnel und die Spange Güterbahnhof mit Realisierungshorizont 2030 ist eher ein schlechter Scherz, was die Fristen anbelangt. Nur schon die vorgezogenen dringenden Sanierungsarbeiten dauern bis ins Jahr 2027. Auch mit gewonnenen Abstimmungen und wenig Einsprachen wird es nach einhelliger Meinung 2040.

Ungemach droht überdies von linker und grüner Seite, die die Teilspange Liebegg ab unterirdischem Kreisel Güterbahnhof verhindern wollen. Wie diese Kreise das verhindern wollen, steht allerdings in den Sternen, es fehlen die überzeugenden Argumente. Opposition und Obstruktion aus Prinzip ist immer möglich, wenn man bedenkt, dass gegen die Dummheit selbst die Götter vergebens kämpfen.

Auch der ACS ist der Meinung, dass zusätzliche oberirdische Verkehrsflächen in den Städten gestern war. Der Verkehr gehört unter den Boden, auch der ruhende.

Die Vorteile für die Realisierung des Liebegg Tunnels liegen auf der Hand:

  • Ein grosser Teil des Durchgangsverkehrs wird unterirdisch abgewickelt. Damit bekommen der öffentliche und der Fuss – und Veloverkehr auf dem Stadtgebiet St. Gallen mehr Platz.

- Das Projekt verlagert einen Teil von Innerorts- auf Autobahnstrecken. Dadurch gibt es weniger Unfälle.

- Weniger Staus und kürzere, grösstenteils unterirdische Fahrten wirken sich positiv auf die Lärm- und Luftbelastung aus.

- Nebst mehr Platz bieten sich neue Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung rund um das Güterbahnhofareal.

- Die neue unterirdische Linienführung zum Autobahnanschluss ist nicht nur von weniger Stau betroffen, sie ist auch kürzer. Das führt zu einer kürzeren Reisezeit.

Die beteiligten Projektpartner treiben das Projekt gemeinsam voran. Mit der Realisierung verbessert sich die regionale Erreichbarkeit merklich. Davon profitiert die ganze Region; Gewerbe, Bildung, Kultur, Tourismus.

Halten wir uns vor Augen, es geht voran, Schritt für Schritt. Wir wollen als ACS dafür einstehen, dass die Region St. Gallen eine lebenswerte und gut erreichbare Stadt bleibt.

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Autor/in
Manfred Trütsch

Manfred Trütsch ist Präsident des ACS St. Gallen – Appenzell. Der ACS bezweckt den Zusammenschluss der Automobilisten zur Wahrung der verkehrspolitischen, wirtschaftlichen, touristischen, sportlichen und aller weiteren mit dem Automobilismus zusammenhängenden Interessen wie Konsumenten- und Umweltschutz.

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