Die Säule 3a, ein zentraler Bestandteil des Schweizer Altersvorsorgesystems, bietet steuerliche Vorteile und ist insbesondere wegen des sinkenden Vertrauens in das bestehende Vorsorgesystem zunehmend beliebt.
Im Jahr 2024 liegt der maximale Beitrag für Personen, die einer Pensionskasse angehören, bei CHF 7’056. Doch es gibt einige Fallstricke, die es zu vermeiden gilt:
Fehler 1: Unterlassene Einzahlungen in die Säule 3a
Viele verpassen den Einstieg in die Säule 3a oder zahlen nicht regelmässig ein. Dabei ist es unerheblich, ob der Maximalbetrag erreicht wird. Schon kleinere, regelmässige Beiträge können sich langfristig auszahlen.
Fehler 2: Beschränkung auf das Sparen statt Investieren
Ein verbreiteter Fehler ist das reine Sparen in der Säule 3a. In Zeiten niedriger Zinsen und Inflation führt dies zu Kaufkraftverlusten. Die Alternative: Investition in Wertpapiere. Der lange Anlagehorizont bietet nicht nur gute Renditechancen, sondern reduziert auch das Risiko. Passive Fonds, wie Indexfonds und ETFs, sind oft kostengünstiger und performanter als aktive Fonds.
Fehler 3: Vermischung von Versicherungs- und Sparzielen
Nicht nur Banken sondern auch Versicherungsgesellschaften bieten Lösungen für die Säule 3a an, die häufig mit Versicherungsschutz im Falle von Erwerbsunfähigkeit oder Tod kombiniert sind. Diese Angebote sind oft mit langfristigen Vertragsbindungen verbunden. Zwar kann ein Risikoschutz in bestimmten Lebenssituationen sinnvoll oder notwendig sein, jedoch besteht stets die Möglichkeit, eine Versicherung unabhängig und separat abzuschliessen. Machen Sie darum immer eine Trennung zwischen Risikoschutz und Sparzielen!
Fehler 4: Nur ein Konto für die Säule 3a besitzen
Fünf Jahre vor Erreichen des Rentenalters ist es möglich, das Geld aus der Säule 3a abzuheben. Ein wichtiger Punkt, den viele nicht kennen: Bei der Auszahlung fallen Steuern an. Diese werden zwar zu einem reduzierten Satz erhoben, der je nach Gemeinde variiert, aber es besteht dennoch Spielraum, um das Optimum herauszuholen. Um die Steuerprogression zu minimieren, ist es vorteilhaft, die Auszahlungen aus der dritten Säule über mehrere Jahre zu staffeln. Dazu sollten Sie das Vermögen in der Säule 3a auf verschiedene Konten verteilen, da zum Zeitpunkt der Auflösung jeweils nur ein komplettes Konto aufgelöst werden kann. Bedenken Sie, dass eine nachträgliche Aufteilung der Konten leider nicht möglich ist.
Fehler 5: Späte Einzahlungen im Jahr
Wenn Sie die Säule 3a-Gelder in Wertpapiere investieren, kann es einen signifikanten Unterschied machen, ob Sie gleich zu Beginn des Jahres im Januar oder erst gegen Ende im Dezember einzahlen – der Unterschied kann sich auf mehrere tausend Franken belaufen. Hier ein einfaches Rechenbeispiel: Angenommen, Sie haben 20 Jahre Zeit und möchten jährlich den Maximalbetrag von CHF 7'056 einzahlen. Wenn Sie bei einem geeigneten Anbieter in ein breit gestreutes Aktienportfolio investieren und dabei von einer durchschnittlichen Rendite von etwa 6% pro Jahr ausgehen, ergibt sich folgendes: Bei einer Einzahlung zu Jahresbeginn (vorschüssig) könnten Sie nach 20 Jahren etwa 275'000 Franken erwarten. Zahlen Sie jedoch erst zum Jahresende ein, könnte der Betrag auf etwa 260'000 Franken sinken. Alleine durch die Investition am Anfang des Jahres erhalten Sie somit zusätzlich einen Renditebeitrag von mehr als 15'000 Franken.
Zusammenfassung
Die optimale Nutzung der Säule 3a erfordert strategische Überlegungen. Dazu gehören frühzeitige und regelmäßige Einzahlungen, die Entscheidung für Investitionen statt reinen Sparens, eine bewusste Wahl zwischen Spar- und Versicherungsoptionen sowie die strategische Verteilung der Gelder auf mehrere Konten. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die finanziellen Vorteile der Säule 3a voll auszuschöpfen und eine stabile finanzielle Zukunft zu sichern.
Marco Eberle ist der Gründer und Geschäftsführer der RichtigAnlegen AG. Er hat einen Master-Abschluss in Financial Consulting und beschäftigt sich seit über 25 Jahren leidenschaftlich mit den Finanzmärkten. Seine Vision und sein Ziel ist es, finanzielle Bildung für jeden einfach, professionell und kostengünstig zugänglich zu machen.
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