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Gastbeitrag

Vertrauen in die Selbstheilungskräfte

Ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems ist das Urvertrauen. Schon seit Jahrhunderten entfernt sich der Mensch immer weiter von der Natur und damit rüttelt er an seinen «Grundmauern», der Erde. Dazu gehört auch das Urvertrauen.

Victoria Müller am 21. Juli 2022

Es scheint weit hergeholt, aber Geist, Seele und Körper sind eine Einheit und zu dieser Einheit gehört das unerschütterliche Urvertrauen, einer der Grundbausteine unseres Daseins. Bei vielen jedoch scheint dieser Grundbaustein so porös wie ein Knochen mit Osteoporose zu sein. Wenn der Wind bläst, wird er zerfallen und irgendwo auf einem Autodach landen wie Saharastaub. Unser Urvertrauen wird schon seit Langem erschüttert. Nur der Doktor rettet dich. Nur die Medikamente retten dich. Nur die Krankenkasse kann das alles bezahlen. Wie haben nur die Indianer überlebt, bis Kolumbus kam?

Und seit Corona ist es noch besser geworden. Die Diskussion, zum Beispiel über die Maske, kennt keine Grenzen. Es gibt bestimmte Orte und Situationen, wo sie nützlich ist, wenn man geschult ist, sie zu benutzen. In einem Klassenzimmer hat sie nichts zu suchen. Es wird sich in den nächsten Jahren zeigen, welche psychische und physische Wirkung sie auf uns hat(te). Ein weiser Arzt oder Heil- kundiger weiss: «Die Pflicht des Arztes besteht darin, den Patient bei Laune zu halten, während die Natur ihn heilt.»

Alles Wissen, was wirklich wichtig ist, lehrt uns die Natur. Unser Immunsystem ist autonom, wie der Atem. Trotzdem ist es kontrollierbar wie der Atem. Wir atmen ständig, aber wir achten nicht ständig darauf. Mit dem Atem können wir unsere Gefühle, zum Beispiel, Angst und Panikzustände steuern. Wie heisst es so schön: «Beruhige dich und atme mal tief durch.» Wie wäre die Vorstellung, noch besser, die Gewissheit, das Vertrauen, dass das auch mit dem Immunsystem so funktioniert? Zum Beispiel bei einer Erkältung: «Bleib mal zu Hause, entspann dich und fühle mal, was dein Körper fühlt. Leg dich hin, deck dich warm zu und lass ihn seine Arbeit tun.» Und schalte TV und Radio aus. Das macht es noch effektiver.

Das wäre die Alternative zu: in die Apotheke hetzen, Neocitran reinhauen, zur Arbeit gehen und weiterackern. Irgendwann wird durch die Symptomunterdrückung eine ernsthafte, chronische Krankheit aus einer ursprünglich einfachen Erkältung. Immer wiederkehrender Stress führt zu hohem Adrenalinaustoss. Adrenalin verhilft dem Körper zu mehr Energie. Das bedeutet, andere «energiefressende» Körperfunktionen müssen heruntergeschaltet werden. Unter anderem das Immunsystem. Das ist in einer Kampf-Flucht-Reaktion nötig und sinnvoll. Wenn die Gefahr vor- über ist, reguliert sich alles wieder.

Ist der Stress aber ein ständiger Begleiter, hat das Immunsystem zu wenig Kapazität, um sich um all die kleinen Baustellen zu kümmern. Geschweige denn um die eingeatmeten oder durch die Nahrung aufgenommenen Mikroorganismen. Die kleinen Baustellen werden grössere, gar chronische Entzündungen und den Mikroorganismen stehen alle Türen offen, sich auszubreiten. Stress ist eine psychische und physische Belastung. Und das Immunsystem ist eine psychische und physische Kraft. Je länger, je mehr werden Meditationen, Atemübungen und Waldbaden als Therapie empfohlen. Früher schickte man die Leute einfach spazieren. Wie man es auch nennen mag, wer lernt, auf seine psychische und physische Symptome zu achten, der wird auch die für sich richtige Methoden entdecken, um sein Gleichgewicht wieder herzustellen.

Da wir von allen Seiten zum Konsum gedrängt werden, ist Fasten eine der wichtigsten und notwendigsten Erfahrungen, auf den ganzen Menschen, körperlich und geistig, bezogen. Die Verdauung ist eine Funktion, die sehr viel Energie und Aufmerksamkeit verlangt. Wird sie eingestellt, hat das Immunsystem mehr Energie zur Verfügung. Keine Nahrung kommt rein, also auch weniger Mikroorganismen, potenzielle Krankmacher. Das bedeutet, es kann endlich den angesammelten Müll sammeln und wegschaffen. Denn wenn der Körper zu viel «Dreck» aufgenommen hat, ohne ihn rauschaffen zu können, steckt er ihn in die «Giftmülldeponie», ins Fettgewebe. Dort sind die potenziell schädlichen Substanzen einigermassen unschädlich für den Körper.

Durch das Fasten werden die Fettzellen wieder abgebaut, damit Energie für den Körper zur Verfügung steht, die ihm durch den Nahrungsentzug fehlt. Damit wird auch der Giftmüll frei und das kann heftige Symptome verursachen, zum Beispiel starkes Kopfweh. Es macht Sinn, sich bei einem Fastenprozess beraten zu lassen und gezielt Pflanzentinkturen oder Heilerde einzunehmen, um den Körper dabei zu unterstützen, den Giftmüll zu binden und auszuscheiden.

Der Luxus, der uns rund um die Uhr heisses Wasser beschert, ist nicht nur zu unserem Wohl. Ein kaltes Bad hat eine enorm gesundheits- fördernde Wirkung. Es ist eine Reiztherapie und da unser Körper durch Heizungen und Klimaanlage den Temperaturunterschieden draussen nicht mehr ausgeliefert ist, geht uns die natürliche, gesundheitsfördernde Wirkung abhanden, denn der Reiz ist nicht mehr da. Kein Reiz, keine Reaktion, keine Wirkung. Der Norweger Wim Hof hat mit seinem Eisbad und spezieller Atemtechnik eine ganze Bewegung ausgelöst. Durch seine Methode konnten sich viele Menschen mit chronischen Krankheiten selbst heilen (www. wimhofmethod.com).

Punkt eins bis vier erscheinen mir am wichtigsten und effektivsten, weil sie uns radikal aus der Komfortzone holen. Wenn eine Veränderung vonstattengehen soll, dann ist es nötig, seine Gewohnheiten zu ändern und durch neue, förderliche Massnahmen zu ersetzen. Alles was uns etwas erleichtert im Leben, zum Beispiel die Rolltreppe, erschwert uns gleichzeitig etwas anderes: Bewegung. Da unser Körper eben keine Maschine ist, wird er nur stärker und resistenter, indem er Wind und Wetter, Kälte und Hitze, Dreck, Brennnesseln und Mücken ausgesetzt ist.

Der Therapeut ist dabei der Wegweiser

Der Heiler bist Du selbst. Aber Du musst deinem Körper auch die Möglichkeit, die Pause gönnen, um sich heilen zu können. Der Körper und mit ihm das Immunsystem sind so komplex aufgebaut, dass oft der Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen ist. Dabei sind es meist die ganz einfachen Dinge, die helfen, das Immunsystem ins Lot zu bringen und zu unterstützen. Und sie sind erst noch günstig:

  1. Fasten

  2. Physikalische Therapien: Kaltes Wasser, Sauna, Dampfsauna

  3. Meditation / Atemübungen

  4. Bewegung

  5. Alles, was entspannt: Waldspaziergänge, Massagen, Frequenz-Therapien

6. Nahrungsergänzungsmittel: Vitamine und Mineralstoffe, je nach persönlichem Bedarf

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Autor/in
Victoria Müller

Die Toggenburgerin Victoria Müller, 1991, gelernte Hotelfachfrau, hielt sich nach der Lehre bloss in der Schweiz auf, um die nächste lange Reise zu finanzieren. Durch die Ausbildung zur eidg. dipl. Naturheilpraktikerin TEN ist sie vorübergehend sesshaft geworden. Wenn sie trotzdem nirgends zu finden ist, muss man nur der Bücherspur folgen.

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