Für die Bündner Rapperin Vivienne Katharina war jeder Tag ein guter Tag. Denn für sie hält jeder Tag etwas besonderes für sie bereit. Es gibt für sie keinen speziellen Menschen, den sie in diesem Jahr gerne treffen würde. Für ein paar Künstler würde sie aber sicher eine Ausnahme machen.
Bild: Daniel Infanger
Ganz grundsätzlich: Unter welchen Stichworten würden Sie das Jahr 2021 für sich verbuchen?
Erfolg, Glück, Frieden, Freude, Freundschaft, Liebe, Güte, Gesundheit, Ziele, Visionen, Erreichbarkeit, Glaube, Vertrauen, Selbstvertrauen, Entwicklung, Geduld, Zielstrebigkeit, Wichtigkeit, Prioritäten, Wünsche, Entfaltung, Familie, Freunde, Tiere, Job, Karriere, Musik und so weiter…
Gab es für Sie einen besonderen Meilenstein, etwas das Sie besonders geprägt oder verändert hat?
Ich denke der wichtigste Schritt, den ich gegangen bin war, mir selbst volles Vertrauen entgegenzubringen. Wirklich an meinen Wünschen und Zielen dranzubleiben und mit voller Zuversicht an die Schritte heranzugehen. Dies hat mich in diesem Sinne verändert, da ich merke, dass mir alles oder vieles gelingt, was ich mir von Herzen wünsche. Es gab verschiedene Meilensteine, die mich geprägt haben. Jedoch war mein eigener Gedanke und Glaube daran etwas zu erreichen und zu schaffen der allerwichtigste.
Welchen Tag würden Sie am liebsten komplett streichen?
Es gibt keinen einzigen Tag, den ich gerne streichen würde. Für mich ist jeder Tag ein schöner Tag. Jeder Tag hat etwas ganz besonderes und jeder Tag hält etwas besonderes für mich bereit. An jedem Tag kann ich lernen und mich persönlich entwickeln. Alles hat einen Sinn und Zweck, was geschieht an jenem Tag. Ich lebe jeden Tag so, als wäre es mein letzter, denn man weiss nie, wann dieses Leben als Vivi zu Ende geht. Darum ist es wichtig, jeden Tag in vollen Zügen zu geniessen!
Gibt es etwas, wofür Sie sich gerne entschuldigen würden?
Ich habe das Gefühl, dass ich mich bei niemanden entschuldigen muss. Karma ist jedoch gnadenlos. Darum folgen es bei mir Entschuldigungen direkt in der Situation oder wenn es angebracht ist. Dann, wenn ich das Gefühl habe, mich entschuldigen zu müssen. Ich bin ein sehr friedvoller und positiv denkender Mensch und wünsche mir, so behandelt zu werden, wie auch ich andere Menschen behandle.
Und auf was sind Sie besonders stolz?
Ich bin besonders stolz darauf, ICH selbst geblieben zu sein. Stolz darauf, meine Wünsche und Ziele so weit wie möglich verwirklicht zu haben. Zufrieden, dass ich mir selber immer treu geblieben bin und zu jeder Zeit, komme was wolle, wusste, was mein inneres wollte und auch dementsprechend gehandelt habe. Ebenso bin ich stolz auf meine Familie, meine Freunde und meine Tiere. Sie sind das wichtigste für mich und es hat mit grossem Respekt und Stolz zu tun, wenn die Besten hinter dir stehen, egal was kommt. Glücklich damit, dass ich mir selbst vertraut habe und abwägen konnte, wer und was für mein Leben bestimmt ist, also auf mein Bauchgefühl gehört zu haben und hören werde.
Was hat Sie traurig gemacht?
Traurigkeit ist für mich ein Gefühl, das zu jedem Menschen gehört, aber ein Gefühl, welches von den positiven gut übertönt werden kann. Es ist nur eine Kunst und eine Herausforderung, die Gefühle positiv umzuwandeln.
Verschiedenes macht mich ab und zu traurig. Nicht nur letztes Jahr. Mich macht es z.B. traurig zu sehen, in was für einer Welt die neue Generation aufwächst. Wie Menschen sich gegeneinander aufhetzen und Kriege führen. Es macht mich traurig zu sehen, wie viele arme Menschen es gibt und ihnen nicht ausreichend geholfen wird. Traurig zu sehen, dass wir doch eigentlich frei sein wollen, aber uns Grenzen gesetzt werden, oder wir uns selbst im Wege stehen. Traurig zu sehen und zu spüren, wie unsere heilige Mutter Natur immer mehr und mehr dahingerafft wird. Sehr traurig, wie viele Tiere, welche doch eigentlich unsere heiligen Untertanen sind, gequält und ausgebeutet werden. Traurig mitzubekommen, dass einige Menschen lieber alleine kämpfen und ihr Ego nähren, anstatt gemeinsam eine Lösung zu finden.
Das alles sind zum Beispiel Themen, die mich traurig machen. Jedoch sind das Gedanken und Werte, welche nur ich selbst denken und leben kann. Diese Werte immer wieder weiterzugeben oder andere Menschen aufmerksam zu machen, in der Hoffnung eine bessere, freiere und fairere Welt zu schaffen.
Und was so richtig wütend?
Ich denke das oben Beschriebene sollte ausreichen.
Es sind nämlich Themen, die mich automatisch auch wütend machen und zum nachdenken bringen.
Haben Sie sich konkrete Ziele für 2022 gesetzt?
Im nächsten Jahr wird ein neuer Song erscheinen, der bereits in Arbeit ist. Dieser wird auf hochdeutsch erscheinen und ist kein Rap. Auf jeden Fall möchte ich an meiner Musik mit voller Motivation und Freude dranbleiben! Und so Gott will, wird es für mich ein schönes Jahr 2022.
Was sollte im nächsten Jahr allgemein besser werden?
Im allgemeinen sicherlich diese Themen, welche ich oben beschrieben habe. (Die mich traurig, wütend machen)
Für mein Leben werden sich noch ein paar Dinge verbessern! Es kommen bestimmt einige Dinge oder Situationen, welche für mich sehr bereichernd sind. Da bin ich total zuversichtlich und offen.
Und was darf so bleiben, wie es ist?
Was so bleiben darf, wie es ist?
Mein Leben mit den Menschen, welche mir viel bedeuten. Das Leben mit voller Liebe weiterhin zu führen. Meine Liebe zu meiner Familie, den Tieren und der Natur, meinen Freunden, meinem Job und meiner Musik.
Diese Liebe kann bleiben, oder sich sogar noch verstärken. Sie wird nämlich niemals enden…
Wem würden Sie 2022 gerne begegnen?
Es gibt keinen «speziellen» Menschen, dem ich gerne begegnen würde. Wie gesagt, ich lass mich da überraschen, welche Begegnungen ich noch erleben darf. Ich freue mich jetzt schon riesig!
Aber als Künstlerin werde ich vermehrt die Solo-Karriere anstreben. Natürlich würde ich zum Beispiel bei Kool Savas, Azad oder Sido eine Ausnahme machen.
2021 war «Wetten, dass…?» der nostalgische Höhepunkt. Was sollte nächstes Jahr wieder auf der Bildfläche erscheinen?
Wetten, dass es Vivienne Katharina aka Vivi irgendwann, oder vielleicht auch nächstes Jahr mal schafft, auf der Bildfläche, irgendwo im TV zu erscheinen?
Manuela Müller (*1994) aus Marbach war bis Ende März 2022 als Redaktorin für «Die Ostschweiz» tätig.
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