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Helfer in der Not

Wie die Rega ihre 1'000 Einsätze meistert

Um nach einer Alarmierung möglichst schnell beim Patienten zu sein, betreibt die Rega 14 über die ganze Schweiz verteilte Helikopter-Einsatzbasen. Eine davon ist die Rega-Basis St. Gallen. Deren Funkruf lautet «Rega 7».

Manuela Bruhin am 05. August 2023

Begonnen hat die Einsatztätigkeit der Rega in der Ostschweiz am 2. April 1981. Damals flog die Alouette III der Rega mit der Immatrikulation HB-XHZ von Zürich nach St. Gallen, wo sie zunächst im Kinderspital St. Gallen stationiert wurde. Im Winterquartal fand der Helikopter unter einer Autobahnbrücke Schutz. War der Heli nicht im Einsatz, wurde er zum Schutz unter die Autobrücke geschoben. Die Crew hauste im gemieteten Wohnwagen nebenan, das Material lagerte im Container und der Strom kam via Kabel vom nahegelegenen Bauernhof. Schliesslich wurde das heutige Gebäude im Jahr 1984 erbaut und aus einem Provisorium entwickelte sich eine für die Rega sehr wichtige Einsatzbasis. Das Basisgebäude steht seit 1984, 1994 erfolgte der Erweiterungsbau, der 2015 renoviert wurde.

1989 wurde die HB-XHZ durch die Alouette III HB-XOO ersetzt. Die nächste Ablösung erfolgte im Juni 1994, als die Crew eine leistungsstarke Agusta A 109 K2 erhielt. Am 19. Januar 2002 flog die Basis St. Gallen den 10‘000 Einsatz. Am 27. Oktober 2009 erfolgte der erste Einsatz mit dem neuen Rettungshelikopter AgustaWestland Da Vinci, HB-ZRX. St. Gallen war die erste Basis überhaupt, die mit dem modernen Gebirgshelikopter abhob. Anfang Juni 2019 hat auch die Basis St. Gallen ihren neuen Rettungshelikopter H145 in Betrieb genommen.

Welcher Rettungshelikopter ist auf der Basis St. Gallen stationiert?

Der zweimotorige H145 ist im Bereich der Avionik und Navigation auf dem neuesten Stand der Technik, verfügt über einen 4-Achsen-Autopilot und kann dank modernster Avionik auch satellitengestützte Anflugverfahren äusserst präzise fliegen. Mit seiner geräumigen Kabine ist er prädestiniert für intensivmedizinische Spezialtransporte, wie zum Beispiel mit einer Herz-Lungen-Maschine oder einem Transportinkubator für Frühgeborene.

Wie gross ist das Team?

Die Crewmitglieder – bestehend aus Helikopterpilot, Rettungssanitäterin/-sanitäter und Notärztin/Notarzt – leben für die Dauer ihrer Schicht (24 oder 48 Stunden) zusammen auf der Basis, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Sie kochen, essen und schlafen unter einem Dach. Jede Einsatzbasis verfügt über eine Küche, einen Aufenthaltsraum und drei Schlafzimmer mit Dusche und WC. Einsatzbekleidung und verschmutztes Material werden im Waschraum gereinigt.

Im Kontakt mit der Einsatzzentrale

Die Crew steht jederzeit in Kontakt mit der Rega-Einsatzzentrale. Die Rega verfügt dazu über unterschiedliche Kommunikationsmittel, unter anderem über ein eigenes, schweizweites Funknetz mit 42 Funkstationen. Sprachmeldungen oder Daten, wie etwa die Koordinaten eines Einsatzortes, können via Einsatzleitsystem direkt ins Cockpit übertragen werden. Die Crews nutzen zudem spezielle Tabletcomputer, sogenannte Electronic Flight Bags. Damit haben sie Zugriff auf Detailinformationen zum Einsatz, aktuelle Flugwetterdaten sowie umfangreiches Kartenmaterial.

Welcher Einsatz war besonders?

Kein Einsatz ist wie ein anderer, jeder ist besonders. Die St.-Galler-Crew flog letztes Jahr insgesamt über 1000 Einsätze. Das Einsatzspektrum der Basis St. Gallen ist breit: Neben Verkehrs- und Arbeitsunfällen steht die Crew für viele Einsätze nach Berg- und Wintersportunfällen im Einsatz. Die Ostschweizer Rega-Crew wird auch oft zu Patientenverlegungen von Spital zu Spital aufgeboten. Dazu gehören häufig auch Einsätze für Neugeborene. Diese kleinsten Erdenbewohner werden in der Isolette, umgangssprachlich auch «Brutkasten» genannt, im Rega-Helikopter transportiert.

Was ist das Lieblingsessen der Crew?

Es ist nicht so schwer zu erraten: Olma-Bratwurst.

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Autor/in
Manuela Bruhin

Manuela Bruhin (*1984) ist Redaktorin von «Die Ostschweiz».

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