Auf meiner letzten Südseereise begegnete ich diesem Bauern im Hochland von Papua Neuguinea. Zusammen mit seinen Brüdern des Huli-Stammes bereitet er sich auf ein Tanzritual vor.
Ihr Kopfschmuck - Paradiesvogelfedern, kunstvoll zu farbigen Perücken verwoben - leuchtet im Hintergrund. Zwischen seinen Lippen klemmt ein Zeremonienstab, im durchstochenen Nasenseptum hängt ein magischer Grashalm. Die Hulis gehören zu den rund 7 Millionen Ureinwohnern von Papua Neuguinea, der zweitgrössten Insel der Welt. Aufgeteilt in schätzungsweise 900 Stämme sprechen sie über 700 verschiedene Sprachen. Ihr Kulturgut gehört zum ältesten der Welt. Seit über 30'000 Jahren leben sie in magischer Verbundenheit mit der Natur, sind auf Gedeih und Verderben auf sie angewiesen.
Eine Reise durch ihr Universum fühlt sich an wie der Besuch auf einem fremden Planeten, verloren in Raum und Zeit. No Handy, no Computer, no Internet. Dafür berühren eine grandiose Natur, steinzeitlich anmutende Siedlungen und die Musse des bedächtigen Seins im Hier und Jetzt. Urzeitliche Pfahlbauerszenarien am Bodensee – Erinnerungen an meinen ersten Geschichtsunterreicht damals an der Primarschule Steinach - schimmern irgendwo im Hinterkopf auf.
Der Ethnologe Prof. M. Schuster hat die Völker der Südsee mit seinen Forschungen über viele Jahre begleitet. Sein Fazit: «…oft als Wilde verschrien, sind sie an Warmherzigkeit und Menschlichkeit manch sogenannt zivilisierten Gesellschaft weit überlegen…»
Der Blick in ihre Lebenswelten wird auch zum Blick in den Spiegel unserer Zivilisation: Dort 30'000 Jahre Dasein geprägt von achtsamer Naturverbundenheit und Beständigkeit – hier die Resultate von 2020 Jahren Zivilisationsentwicklung. Es bleibt die Frage wo die Wilden wirklich wohnen.
Der Südseespezialist Hansjörg Hinrichs bereist Ozeanien seit über 30 Jahren. 2017 erschien sein Bildband «Sehnsucht Südsee». Als Impulsreferent zeigt er auf was nicht nur Manager von Urvölkern lernen können. Seine Reisemanufaktur PACIFIC SOCIETY bietet exklusive Erlebnisreisen in die Südsee an.
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.