Dass Nahrungsmittel und Getränke unsere Stimmung beeinflussen können, ist heute unumstritten. Auch eine Depression kann einen Zusammenhang mit Ernährung haben.
Da die Ernährung als Therapie ohne Nebenwirkung eingesetzt werden kann, empfiehlt es sich, bei einer Depression an eine Ernährungsumstellung zu denken. Einheitliche Empfehlungen gibt es aber kaum. Die einzelnen Nähr- und Inhaltsstoffe zeigen je nach Person individuelle Reaktionen.
Immer mehr werden nicht nur körperliche sondern auch psychische Krankheiten als biochemisches Ungleichgewicht erkannt. Ausgelöst kann dieses werden durch ein Ungleichgewicht an bestimmten Nährstoffen, durch Schadstoffbelastungen, Stoffwechselstörungen, oder verdeckte Allergien.
Bereits 1950 wurde in USA bei gewissen depressiven Personen eine Unverträglichkeit auf gewisse Nahrungsmittel erkannt. Wurden diese Produkte vom Ernährungsplan gestrichen, besserten sich die Symptome oder verschwanden. Bis zum heutigen Zeitpunkt wird dieser Erkenntnis in der modernen Medizin und Ernährungswissenschaft aber noch wenig Beachtung geschenkt.
Nach dem sogenannten 3-Stadien- Anpassungs-Syndrom kann ein Nahrungsmittel im Körper einen Alarm (Allergie) auslösen. Wird nicht darauf reagiert, passt sich der Körper diesem täglichen Stress an, jedoch unter Aufbietung der Abwehrkräfte. Es kommt mit der Zeit zur Schwächung des Immunsystems, was zu individuellen Symptomen wie Rheuma, Migräne oder eben Depression führen kann. Man spricht bei solchen Allergiereaktionen von einer sogenannten Pseudo- oder maskierten Allergie, weil sie eben nicht offensichtlich erkannt wird. Nahrungsmittel die bekannt sind für solche Allergien sind Getreide, insbesondere Weizen oder Mais, Eier, Schokolade, Rindfleisch Milchprodukte oder Kaffee.
Heute wird davon ausgegangen, dass Lektine (Pflanzenproteine die der Pflanze als Schutz dienen) für viele solcher Störungen verantwortlich sind (Lektine sind vor allem zu finden in Weizen, anderen Getreidesorten, Nachtschattengewächse, Nüssen, Hülsefrüchte). Die Unverträglichkeit kann durch gänzliches Weglassen des vermuteten Nahrungsmittels oder durch Provokationsmahlzeiten ausgemacht werden. Oft verursachen täglich gegessene Nahrungsmittel die grössten Probleme. Werden die verursachenden Produkte gemieden, stellt sich eine rasche Reduktion der Symptome oder gelegentlich ein Verschwinden dieser ein.
Wenn nach Weglassen des vermuteten Antigens keine Besserung festgestellt wird, kann es wieder in den Ernährungsplan eingebaut werden. Man sollte sich auch durch eine Fachperson beraten lassen. Denn für jedes ausgeschlossene Nahrungsmittel sollte eine Alternative eingebaut werden. Insbesondere wenn gleichzeitig mehrere Unverträglichkeiten (z.B. Weizen, Milch und ev. Zusatzstoffe) bekannt sind, sollte darauf geachtet werden, dass die Ernährung trotzdem ausgewogen zusammengestellt ist, da es sonst zu einer Mangelernährung kommt. Dies wiederum kann eine negative Auswirkung auf die Stimmung haben.
Zur Bereitstellung bestimmter Hirnbotenstoffe (sog. Neurotransmitter), welche Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle transportieren, sind biochemische Vorstufen von Nahrungsmitteln notwendig. Einer dieser Botenstoffe ist Serotonin. Serotonin ist ein Stoff, der an Einschlafen, Gemütsaufhellung, Schmerzlinderung und der Libido beteiligt ist. Serotonin benötigt die Aminosäure Trytpophan als Vorstufe und Serotonin wird danach umgewandelt in Melatonin, welches den Tiefschlaf fördert. Tryptophanreich ist z.B. Geflügel und Fisch. Serotoninmelatonin bildend wirken z.B. Getreide wie Hafer, Dinkel, auch Bananen und Nüsse. Mahlzeitenbeispiel für einen günstigen Serotonin-Melatoninspiegel: Poulet mit Reis und gerösteten Nüssen. Banane als Dessert.
Gemäss neueren Untersuchungen kann eine Depression auch durch einen Mangel an Vitaminen B3 und B6 und Magnesium beeinflusst werden. B3 und B6 sind an verschiedenen Abläufen des zentralen Nervensystems beteiligt. Infolge eines Mangels kann es zu Veränderungen im Hirnstoffwechsel kommen und dadurch zu Symptomen wie Schreckhaftigkeit, Unruhe, Depressionsneigung, Angst-Erregungszustände und Verwirrung. Vitamin B3 kommt vor allem in gewissen Fleischsorten, Weizen, Nährhefe und Pilzen vor. B6-reich sind Pekkanüsse, Gerste und Weizen bzw. Dinkel. Magnesium ist eines der wichtigsten Mineralstoffe im menschlichen Organismus.
In Bezug auf die Nerven hat es die Aufgabe, zusammen mit B6 die Nerven vor einer Übereizung der Impulse zu schützen. Ein Mangel kann demzufolge zu einer Überempfindlichkeit in Zusammenhang mit Furcht, innerer Unruhe, Stimmunsschwankungen, Schlafstörung etc. führen. Magnesiumreiche Nahrungsmittel sind grüne Gemüse, Kakaopulver, Weizenkeime, Leinsamen, Nüsse, Vollkornprodukte.
Stark schwankende bzw. immer wieder zu tiefe Blutzuckerspiegel können die Ursache sein für starke Müdigkeit, oder übermässiges Bedürfnis nach Süssem. Gleichzeitig treten oft emotionale und körperliche Symptome auf. Emotional z.B. kann es zur Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen, Agressivität, Ungeduld usw. kommen. Körperlich können Schwindel, niedriger Blutdruck, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Migräne usw. auftreten.
Ernährungsempfehlungen für eine ausgeglichene Psyche
Genügend Trinken, Wasser, Kräuter und Gewürztees
Regelmässig Fisch, helles Fleisch wie Geflügel, angesäuerte Milchprodukte wie Quark und Joghurt
Wurzelgemüse wie Rande, Sellerie, Pastinaken, Süsskartoffeln und Kürbis haben eine ausgleichende Wirkung auf die Psyche
Regelmässig auch grüne Gemüse wie Broccoli, Spinat und Mangold
Getreide wie Mais, Hafer und Hirse
Gewürze, wie Zimt, Muskat, Nelke, Lavendel, Safran, Chilli und Vanille
Nüsse und Samen einbauen
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