Was der FC St.Gallen in dieser Saison geschafft hat, ist ausserordentlich. Eine kleine Liebeshymne unseres Kolumnisten Jörg Caluori an «seinen» Verein nach einer wechselhaften Geschichte.
Kennen Sie das: Sie haben mal etwas geliebt, über die Jahre aber vielleicht auch aus nicht beeinflussbaren Umständen mehr oder weniger aus den Augen verloren und dann wie «Phönix aus der Asche» die Liebe wieder entdeckt.
So ergeht es mir mit dem FC St.Gallen. Als Ur-Fan, als fünfjähriger erstes bewusstes Erlebnis 1958 im Espenmoos, schlug mein Herz seit damals «Grüewiss». Was haben wir nicht alles erlebt, von Auf- und Abstiegen über den Cupfinalsieg 1969 bis zum Meistertitel im 2000 oder die legendären Europacuperfolge in den frühen Nuller-Jahren, als ein «kleiner» FCSG das grosse Chelsea aus dem Europacup warf. Unvergesslich!
Dann kam leider wie so oft in diesem verrückten «Geschäft» eine nicht mehr so fröhliche Zeit, mit einer eher von Profilierungsneurosen geprägten Vereinspolitik, und der geliebte FC versank leider in den Niederungen. Zahlreiche Ur-Fans wandten sich ab. Und dann kam er beziehungsweise sie, die konsequent ausmisteten und den FCSG wieder zu einem «Big Player» formten. Ich gebe zu, nach dem jahre(zehnte)langen «Dümpeln» begegnetem viele den Neuen mit viel Skepsis.
All die Skepsis hat sich um 180 Grad gedreht. Was diese Truppe um Matthias Hüppi in den vergangenen Jahren auf die Beine stellten und auf den Rasen brachten, ist nicht nur ein grandioser Riesenerfolg, es zeugt von viel (Sozial-)Kompetenz!
Lieber Matthias, lieber Alain und Peter und all die, die nicht im Vordergrund stehen: Danke!
Ihr habt mir und uns die alte Liebe zurückgegeben.
Jörg Caluori (*1953) ist freischaffend und wohnt in Niederbüren und Kapstadt.
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