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Appell an die Politik

«Wir brauchen die Olma und die Olma braucht uns»

Mitte August haben die Olma Messen St.Gallen über ihre finanzielle Zukunft orientiert: Dazu braucht es die Umwandlung der Darlehen der öffentlichen Hand, die Wandlung des Rechtskleids in eine Aktiengesellschaft sowie eine Kapitalerhöhung von 20 Millionen Franken

Eingesandte Mitteilung am 22. September 2022

Die Pandemiejahre haben dem sonst lebendigen St.Gallen als Messe-, Kongress- und Eventstandort hart zugesetzt und vielen Firmen ein riesiges Loch in die Kasse gerissen. Während rund zwei Jahren durften aufgrund von behördlichen Verboten und Einschränkungen auch die Olma Messen nur sehr eingeschränkt arbeiten. Diese unverschuldete und unerwartete Situation zog weite Kreise. Betriebe, die in regulären Jahren an den Aktivitäten auf dem Olma-Gelände mitverdienen, spürten die Einbrüche direkt und mit voller Wucht: Geschäftsreisende in Hotel- und Gastronomiebetrieben blieben aus, die Anzahl Anfragen im Convention Büro brachen ein, die Innenstadt mit den zahlreichen Geschäften war zeitweise wie leergefegt und die Sitzplätze in den öffentlichen Verkehrsmitteln blieben frei. Die St.Galler Verbände und Institutionen sind sich einig: Die grosse Verantwortung, dass dieses wirtschaftliche Konstrukt und damit die Wertschöpfung wieder aufleben kann, liegt jetzt auch bei der Politik.

Entscheidender Wirtschaftsfaktor

St.Gallen ohne Olma Messen ist aus einer wirtschaftlichen Perspektive nicht vorstellbar. Für Gewerbe, Hotels und Restaurants generieren die rund 800'000 Menschen, die sich jährlich auf dem Olma-Gelände bewegen, entscheidende und teilweise existenzielle Umsätze. Das zeigt auch eine aktuelle Studie der Universität St.Gallen: Über 1000 Arbeitsplätze und regionalwirtschaftliche Effekte von rund 141 Millionen Franken stehen allein in der Stadt und Agglo St.Gallen in Abhängigkeit der Aktivitäten der Olma Messen. Michael Vogt, Präsident bei HotellerieSuisse Region Ostschweiz St.Gallen-Bodensee, betont: «Die Hotels in der Stadt und Region brauchen die Gäste, die Veranstaltungen auf dem Olma-Gelände besuchen – ob als Aussteller oder Messebesucherin. Eine erfolgreiche Zukunft der Olma Messen ist für uns entscheidend.» Auch in der neuen Strategie von St.Gallen-Bodensee Tourismus ist der Kongressbereich als wichtiger Pfeiler vertreten. Ohne Olma Messen hätte die Stadt keine Berechtigung mehr, sich als Messe-, Kongress- und Eventstandort zu positionieren. Die touristische Bedeutung der Olma Messen sei riesig, betont Thomas Kirchhofer, Direktor von St.Gallen-Bodensee Tourismus: «Nur gemeinsam und mit vereinten Kräften können wir es schaffen, den Messe-, Kongress- und Eventstandort St.Gallen auch in Zukunft gut zu positionieren und die hohe Wertschöpfung zu halten.» Wer in St.Gallen tagt, nutzt auch das vielseitige gastronomische Angebot. René Rechsteiner, Präsident Gastro Stadt SG, hat grosses Interesse am erfolgreichen Fortbestand der Olma Messen: «Die Olma Messen sind eine Plattform für Innovation und neue Themenwelten. Das bringt unserer Stadt und der Gastronomie Frequenzen, Umsatz und Beachtung. In St.Gallen finden die Einheimischen wie auch internationale Gäste ein attraktives kulinarisches Angebot – und das alles in Gehdistanz. Die Vielfalt von Gästen belebt die Gastroszene.» Investitionen in gastronomische Betriebe würden immer mit den Effekten der Olma Messen gerechnet.

Volle Einkaufstaschen, Züge und Busse

Während Messen, Kongressen und Veranstaltungen sind die Gäste nicht nur auf dem Olma-Gelände, sondern auch in der Stadt konsumfreudig. Ralph Bleuer, Präsident von Pro City St.Gallen, stellt folgendes fest: «Besucherinnen und Besucher aus nah und fern verbinden einen Besuch auf dem Olma-Gelände oft mit einem Stadtbummel - ein erfolgreicher Fortbestand der Olma ist für die Stadt sehr wichtig.» Das bestätigt auch Felix Keller, Geschäftsführer vom Gewerbe Stadt St.Gallen: «Es liegt im Interesse des Gewerbes und Detailhandels, dass die Olma gut gerüstet in die Zukunft schreiten kann. Viele unserer Mitglieder sind regelmässige Lieferanten der Olma Messen.» So fordere der Gewerbeverband seine Mitglieder auch aktiv auf, das Vorhaben zu unterstützen, beispielsweise mit dem Kauf von Aktien. Gian Bazzi, Präsident vom Gewerbe Stadt St.Gallen, ergänzt: «Wir wissen von einigen Mitgliedern, dass sie in den letzten Tagen und Wochen bereits zusätzliches Genossenschaftskapital gezeichnet und Aktien reserviert haben. Das zeigt den riesigen Rückhalt. Das Gewerbe steht voll und ganz hinter der Olma, der zukünftigen Ausrichtung und der eingeschlagenen Strategie.» Nicht nur die Einkaufstaschen, sondern auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind während Veranstaltungs- und Messetagen voller als sonst. Wer das Olma-Gelände besucht, lässt das Auto zu Hause. Für viele Gäste sei es Tradition, für den Messebesuch Zug und Bus zu benutzen, sagt Werner Thurnheer, Geschäftsführer vom Tarifverbund Ostwind, und fügt hinzu: «Einige Transportunternehmen bauen ihr Angebot während gewissen Messetagen sogar aus. Wir brauchen die Olma und die Olma braucht uns!» Aus einer gesamtheitlichen Perspektive betrachtet die REGIO die Wichtigkeit der Olma Messen. Leila Hauri, Geschäftsleiterin der REGIO Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee, sagt: «Wir setzen uns für Themen und Projekte ein, die in unserer Region nachhaltigen Mehrwert generieren. Die Olma Messen sind nicht nur stark identitätsstiftend für unsere Bevölkerung, sondern auch ein wichtiges Glied in der regionalen Wertschöpfungskette.»

Es geht um alles – oder nichts

Jetzt geht es um alles. Damit die Erfolgsgeschichte der Olma Messen St.Gallen weitergeschrieben werden kann, braucht es das gemeinsame Engagement aller Beteiligten: Politik, Verbände, Wirtschaft, Gewerbe und Private. Der Erfolg ist die Summe richtiger Entscheidungen. Dass Stadt und Kanton St.Gallen sowie die Banken aktiver Teil im Lösungsprozess der finanziellen Massnahmen waren, zeigt die breite Abstützung und zukunftsorientierte Haltung. In diesem Sinne unterstützen die Verantwortlichen der St.Galler Verbände und Institutionen die präsentierten finanziellen Massnahmen der Olma Messen St.Gallen ausdrücklich. Die Alternative – nämlich der Untergang der Olma Messen – wäre für alle Beteiligten ein grosser Verlust. Aktuell liegt der Ball bei Stadt- und Kantonsparlament St.Gallen.

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