Unter dem Titel «Wir holen uns die Schweiz zurück» gab Stefan Millius diese Woche auf seinem privaten Blog seine Kandidatur für den Nationalrat bekannt.

Angeteasert hat er das Ganze schon einige Tage vorher, indem er über die sozialen Medien andeutete, dass ihm «nach drei Jahren C-Eintönigkeit» irgendwie langweilig sei. Er brauche dringend eine neue Mission. «Mehr dazu am Donnerstag.»

Mit dem «C» ist «Corona» gemeint, mit der neuen Mission die politische Bühne im Parlament.

Millius, der in den vergangenen Monaten in zahlreichen Artikeln sowohl die Behörden als auch die Medien im Umgang mit der «Corona-Situation» scharf kritisiert hat, schreibt auf seinem Blog: «Trotz allem, was war: Ich glaube immer noch an dieses Land, ich glaube an die Demokratie, ich glaube daran, dass eine Umkehr möglich ist. Geben wir dieser Schweiz noch eine Chance, um zu zeigen: Wir können mehr als das, was wir in den letzten Jahren gezeigt haben. Mein persönlicher Beitrag dazu ist meine Kandidatur für den Nationalrat.»

Mit der derzeitigen Zusammensetzung des Parlaments scheint Stefan Millius nicht zufrieden zu sein: «Wir haben unsere Bundesversammlung letztmals im Herbst 2019 neu gewählt. Dann kam Corona. In den Jahren danach haben unsere Parlamentarier etwas zustande gebracht, das ich mit keinem anderen Wort beschreiben kann als mit diesem: Totalversagen.»

246 gut dotierte Männer und Frauen, die vor ihrer Wahl versprochen hätten, sich in den Dienst des Landes zu stellen, hätten es ebenso zugelassen, dass «dieses Land völlig willkürlich in Kollateralschäden versunken ist, die sich noch Jahre auswirken werden».

Nun möchte er, Millius, gerne aktiv zur positiven Veränderung beitragen und sich im Herbst 2023 bei den ordentlichen Wahlen einen der besagten 246 Sitze schnappen.

Stefan Millius war bis Oktober 2022 als Chefredaktor für «Die Ostschweiz» tätig. Seither ist er für verschiedene Medien wie «Die Weltwoche», den «Nebelspalter» oder den Radiosender «Kontrafunk» im Einsatz.