So kennen viele den Walter Zoo noch aus der Kindheit.
35 Jahre lang begleitete ein putziger kleiner Schimpanse den Auftritt des Walter Zoo in Gossau. Nun verschwindet er und macht einer moderneren Gestaltung Platz. Wir geben zu: Wir finden das eher schade. Denn Gräser mögen wichtig sein, aber herzig sind sie eben einfach nicht.
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Ist es ein Waldlehrpfad? Oder doch eher ein botanischer Garten? Der Walter Zoo in Gossau präsentiert sein neues Logo - und setzt dort voll auf Flora statt Fauna. Viel Grün, wild wuchernde Gräser: Nach Natur sieht es definitiv aus, aber auf Zoo wären wir spontan nicht gekommen.
Alles gewollt, heisst es beim Walter Zoo. Dort hat man sich zwei Jahre lang auf den neuen Marktauftritt vorbereitet, doch bevor er eingeführt werden konnte, kam die Coronakrise. Immerhin kann man so die Wiedereröffnung am 6. Juni gleich mit dem neuen «Look» begehen.
Zugegeben, ein bisschen Fauna ist dann doch noch im Logo. Und zwar eine Grosse Königslibelle, die sich aber in hellem Grün vor sattem Grün tarnt und nun auch nicht unbedingt das typische Zootier ist. Ganz im Gegensatz zu Schimpansen. Aber «Schimpi», das bisherige Wappentier, sei 35 Jahre alt, man habe ihn zwischendurch zwar mal grafisch etwas verjüngt, und er passe nicht mehr so richtig zum Zoo, so die Betreiber.
So kennen viele den Walter Zoo noch aus der Kindheit.
Die Neugestaltung hat System. Inzwischen hat die dritte Generation der Zoofamilie das Zepter übernommen und mit ihr auch eine neue Vision mit einer entsprechenden Strategie Einzug gehalten. Heute habe der Natur- und Artenschutz im Zoo eine viel höhere Bedeutung, heisst es in einer Mitteilung. Dazu passend habe man Projekte wie das neue Savannenhaus oder die Löwenanlage mit der Zooschule umgesetzt und weitere aufgegleist. Das neue Logo soll diese neuen Werte nun auch gegen aussen vermitteln.
Wobei es wohl nicht ganz einfach sein wird, Begriffe wie Vision und Strategie den Kindern zu vermitteln, die «Schimpi» vermissen. Und ihren Eltern, die mit dem freundlichen Äfflein gross geworden sind. Gräser, so wichtig sie sein mögen, haben nicht ganz die Emotionalität eines kleinen Schimpansen, der einen anlächelt.
Die Beschriftung des Eingangsbereichs vergrössert.
Stefan Millius (*1972) ist freischaffender Journalist.
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