Eine Säule des benediktinischen Mönchtums ist die lectio divina (dt. göttliche Lesung). Für Amt Emmanuel ist diese Säule eine Quelle geistlichen Lebens, für die er sich tagtäglich Zeit einplant.
Zum Mönchtum gehört Lesen, Studium und somit lebenslange Freude an geistiger Arbeit. Voraussetzung dafür sind die Beherrschung unserer Sprache in Wort und Schrift und vor allem die Fähigkeit, fliessend und ohne allzu grosse Anstrengung zu lesen. Kulturtechniken, die in dieser Zeit gerade grossen Veränderungen ausgesetzt sind.
Äbtissin Christiana Reemts OSB teilt deshalb mit uns folgende Fragen: «Braucht es dazu noch die riesige Klosterbibliothek? Wird man irgendwann lernen, kontemplativ-nachdenklich am Bildschirm zu lesen, mit grossen Pausen, träumend, nachsinnend» - oder wird alles nur aufs Machen angelegt sein?
Der heilige Benedikt stützt sein Mönchtum unter anderem auf der Säule der lectio divina ab, der geistlichen Lesung. Er hat dafür im Tagesablauf eigens Zeiten ausgespart. Das ist auch heute so. Für mich ist diese Säule eine Quelle geistlichen Lebens, eine Zeit der Bildung, eine Zeit der Ruhe und eine Zeit, in der mein monastischer Alltag sich fliessend mit Freizeit und Erholung verbindet. Könnte das auch etwas über den Klosteralltag hinaus sein?
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