Gruppenfoto vom ersten physischen Treffen vorne vlnr.: Fabian Germann, Samuel Fitzi, Markus Ehrbar, Alexander Asmuss. Hinten vlnr.: Tina Grosjean, Ramon Waser (Präsident glp SG), Michael Lechner, Patrick Kunz, Noah Zarro.
Eine Gruppe von etwa 30 grün-liberal denkenden Appenzellerinnen und Appenzeller wollen es wagen. Sie gründen die kantonale grünliberale Partei im Appenzell.
In der glp Appenzellerland sind Innerrhoder und Ausserrhoder vertreten. Die Partei soll nicht die Unterschiede der beiden gegensätzlichen Kantone vergrössern. Stattdessen soll man gemeinsam die gesteckten Ziele erreichen. Tina Grosjean, Kommunikatorin der glp Appenzellerland im Interview.
Tina Grosjean, wie viele Mitglieder sind bereits in Ihrer Partei?
Bis jetzt noch keine, da es uns offiziell noch nicht gibt. An der Gründungsversammlung vom 30. August 2021, im Foyer des Lindensaals in Teufen, sind alle Interessierten eingeladen, Mitglied zu werden. Diejenigen, die bereits Mitglied der glp Schweiz sind und im Appenzellerland wohnen, werden dann automatisch in die glp Appenzellerland aufgenommen.
Die Grünen sind eher links, die Liberalen eher rechts. Da es ja nicht immer möglich ist, die Mitte der beiden Ausrichtungen zu finden, wo würdet ihr im Zweifelsfall stehen?
Wir definieren uns nicht über links oder rechts. Sicher sind wir weder das eine Extrem noch das andere. Wir wollen Rahmenbedingungen für eine liberale, nachhaltige und innovative Wirtschaft schaffen. Das eine schliesst das andere nicht aus, sondern schafft neue Chancen.
Ein Zusammenspannen der Kantone AR & AI ist ja eher ungewöhnlich… wieso habt ihr es eben doch getan?
Uns ist bewusst, dass sich die politischen Prozesse und Denkweisen in den beiden Kantonen aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Struktur unterscheiden. Doch wir können unsere Ziele besser erreichen, wenn AR und AI zusammenarbeiten, denn der Inhalt der Ziele sind für beide Kantone gleich. Wir wollen die Gemeinsamkeiten stärken und nicht die Unterschiede noch vergrössern.
Tina Grosjean, wie sieht die politische Haltung der glp Appenzellerland aus?
Unsere politische Haltung basiert auf den Prinzipien der Grünliberalen Partei Schweiz (www.gruenliberale.ch).
Wir setzen uns auf kantonaler Ebene für den Klimaschutz und für die Gleichstellung ein. Wir wollen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, sowie die nachhaltige Mobilität und auch die Biodiversität fördern. Wir wollen Rahmenbedingungen für eine liberale und innovative Wirtschaft schaffen.
Zusätzlich möchten wir unsere beiden Halbkantone besser vernetzen und so zusammen auf die regionale und nationale Politik Einfluss nehmen.
Wie seid ihr darauf gekommen, einfach selbst eine Partei zu gründen?
Viele vom ungefähr 30-köpfigen Gründungsteam sind bereits Mitglied bei der glp Schweiz. Ein paar Weitere sind als Sympathisanten dazugekommen. Zusammen hatten wir von Anfang an das Ziel, eine kantonale Sektion der Grünliberalen zu gründen. Die Menschen in der Gruppe haben sich super verstanden, konnten dadurch die Gründung optimal vorantreiben und setzen sie am 30. August in die Tat um.
Was erwartet ihr von der Arbeit in der glp Appenzellerland? Hat die Partei schon konkrete Ziele?
Wir wollen etwas bewegen, Themen behandeln, die bisher in der lokalen Politik zu wenig Beachtung fanden, aber in der Bevölkerung omnipräsent sind.
Nachhaltigkeit ist für uns enorm wichtig. Wir wollen keine kurzfristigen Lösungen, die sich nach zwei Jahren wieder im Sand verlaufen. Wir wollen eine international wettbewerbsfähige Wirtschaft, eine funktionierende demokratische Gesellschaft, die mit einer intakten Natur auch für unsere Kinder und Kindeskinder noch da sein wird. Menschen sollen gleichberechtigt sein und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll vereinfacht werden.
Gruppenfoto vom ersten physischen Treffen vorne vlnr.: Fabian Germann, Samuel Fitzi, Markus Ehrbar, Alexander Asmuss. Hinten vlnr.: Tina Grosjean, Ramon Waser (Präsident glp SG), Michael Lechner, Patrick Kunz, Noah Zarro.
Manuela Müller (*1994) aus Marbach war bis Ende März 2022 als Redaktorin für «Die Ostschweiz» tätig.
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