logo

glp Appenzellerland

Zwei «gespaltene Halbkantone» arbeiten zusammen

Eine Gruppe von etwa 30 grün-liberal denkenden Appenzellerinnen und Appenzeller wollen es wagen. Sie gründen die kantonale grünliberale Partei im Appenzell.

Manuela Müller am 21. August 2021

In der glp Appenzellerland sind Innerrhoder und Ausserrhoder vertreten. Die Partei soll nicht die Unterschiede der beiden gegensätzlichen Kantone vergrössern. Stattdessen soll man gemeinsam die gesteckten Ziele erreichen. Tina Grosjean, Kommunikatorin der glp Appenzellerland im Interview.

Tina Grosjean, wie viele Mitglieder sind bereits in Ihrer Partei?

Bis jetzt noch keine, da es uns offiziell noch nicht gibt. An der Gründungsversammlung vom 30. August 2021, im Foyer des Lindensaals in Teufen, sind alle Interessierten eingeladen, Mitglied zu werden. Diejenigen, die bereits Mitglied der glp Schweiz sind und im Appenzellerland wohnen, werden dann automatisch in die glp Appenzellerland aufgenommen.

Die Grünen sind eher links, die Liberalen eher rechts. Da es ja nicht immer möglich ist, die Mitte der beiden Ausrichtungen zu finden, wo würdet ihr im Zweifelsfall stehen?

Wir definieren uns nicht über links oder rechts. Sicher sind wir weder das eine Extrem noch das andere. Wir wollen Rahmenbedingungen für eine liberale, nachhaltige und innovative Wirtschaft schaffen. Das eine schliesst das andere nicht aus, sondern schafft neue Chancen.

Ein Zusammenspannen der Kantone AR & AI ist ja eher ungewöhnlich… wieso habt ihr es eben doch getan?

Uns ist bewusst, dass sich die politischen Prozesse und Denkweisen in den beiden Kantonen aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Struktur unterscheiden. Doch wir können unsere Ziele besser erreichen, wenn AR und AI zusammenarbeiten, denn der Inhalt der Ziele sind für beide Kantone gleich. Wir wollen die Gemeinsamkeiten stärken und nicht die Unterschiede noch vergrössern.

Tina Grosjean, wie sieht die politische Haltung der glp Appenzellerland aus?

Unsere politische Haltung basiert auf den Prinzipien der Grünliberalen Partei Schweiz (www.gruenliberale.ch).

Wir setzen uns auf kantonaler Ebene für den Klimaschutz und für die Gleichstellung ein. Wir wollen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern, sowie die nachhaltige Mobilität und auch die Biodiversität fördern. Wir wollen Rahmenbedingungen für eine liberale und innovative Wirtschaft schaffen.

Zusätzlich möchten wir unsere beiden Halbkantone besser vernetzen und so zusammen auf die regionale und nationale Politik Einfluss nehmen.

Wie seid ihr darauf gekommen, einfach selbst eine Partei zu gründen?

Viele vom ungefähr 30-köpfigen Gründungsteam sind bereits Mitglied bei der glp Schweiz. Ein paar Weitere sind als Sympathisanten dazugekommen. Zusammen hatten wir von Anfang an das Ziel, eine kantonale Sektion der Grünliberalen zu gründen. Die Menschen in der Gruppe haben sich super verstanden, konnten dadurch die Gründung optimal vorantreiben und setzen sie am 30. August in die Tat um.

Was erwartet ihr von der Arbeit in der glp Appenzellerland? Hat die Partei schon konkrete Ziele?

Wir wollen etwas bewegen, Themen behandeln, die bisher in der lokalen Politik zu wenig Beachtung fanden, aber in der Bevölkerung omnipräsent sind.

Nachhaltigkeit ist für uns enorm wichtig. Wir wollen keine kurzfristigen Lösungen, die sich nach zwei Jahren wieder im Sand verlaufen. Wir wollen eine international wettbewerbsfähige Wirtschaft, eine funktionierende demokratische Gesellschaft, die mit einer intakten Natur auch für unsere Kinder und Kindeskinder noch da sein wird. Menschen sollen gleichberechtigt sein und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll vereinfacht werden.

glp Appenzellerland

Gruppenfoto vom ersten physischen Treffen vorne vlnr.: Fabian Germann, Samuel Fitzi, Markus Ehrbar, Alexander Asmuss. Hinten vlnr.: Tina Grosjean, Ramon Waser (Präsident glp SG), Michael Lechner, Patrick Kunz, Noah Zarro.

Einige Highlights

Uzwilerin mit begrenzter Lebenserwartung

Das Schicksal von Beatrice Weiss: «Ohne Selbstschutz kann die Menschheit richtig grässlich sein»

am 11. Mär 2024
Im Gespräch mit Martina Hingis

«…und das als Frau. Und man verdient auch noch Geld damit»

am 19. Jun 2022
Das grosse Gespräch

Bauernpräsident Ritter: «Es gibt sicher auch schöne Journalisten»

am 15. Jun 2024
Eine Analyse zur aktuellen Lage

Die Schweiz am Abgrund? Wie steigende Fixkosten das Haushaltbudget durcheinanderwirbeln

am 04. Apr 2024
DG: DG: Politik

«Die» Wirtschaft gibt es nicht

am 03. Sep 2024
Gastkommentar

Kein Asyl- und Bleiberecht für Kriminelle: Null-Toleranz-Strategie zur Sicherheit der Schweiz

am 18. Jul 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Grenze schützen – illegale Migration verhindern

am 17. Jul 2024
Sensibilisierung ja, aber…

Nach Entführungsversuchen in der Ostschweiz: Wie Facebook und Eltern die Polizeiarbeit erschweren können

am 05. Jul 2024
Pitbull vs. Malteser

Nach dem tödlichen Übergriff auf einen Pitbull in St.Gallen: Welche Folgen hat die Selbstjustiz?

am 26. Jun 2024
Politik mit Tarnkappe

Sie wollen die angebliche Unterwanderung der Gesellschaft in der Ostschweiz verhindern

am 24. Jun 2024
Paralympische Spiele in Paris Ende August

Para-Rollstuhlfahrerin Catherine Debrunner sagt: «Für ein reiches Land hinkt die Schweiz in vielen Bereichen noch weit hinterher»

am 24. Jun 2024
Politik extrem

Paradox: Mit Gewaltrhetorik für eine humanere Gesellschaft

am 10. Jun 2024
Das grosse Bundesratsinterview zur Schuldenbremse

«Rechtswidrig und teuer»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter warnt Parlament vor Verfassungsbruch

am 27. Mai 2024
Eindrucksvolle Ausbildung

Der Gossauer Nicola Damann würde als Gardist für den Papst sein Leben riskieren: «Unser Heiliger Vater schätzt unsere Arbeit sehr»

am 24. Mai 2024
Zahlen am Beispiel Thurgau

Asylchaos im Durchschnittskanton

am 29. Apr 2024
Interview mit dem St.Galler SP-Regierungsrat

Fredy Fässler: «Ja, ich trage einige Geheimnisse mit mir herum»

am 01. Mai 2024
Nach frühem Rücktritt: Wird man zur «lame duck»?

Exklusivinterview mit Regierungsrat Kölliker: «Der Krebs hat mir aufgezeigt, dass die Situation nicht gesund ist»

am 29. Feb 2024
Die Säntis-Vermarktung

Jakob Gülünay: Weshalb die Ostschweiz mehr zusammenarbeiten sollte und ob dereinst Massen von Chinesen auf dem Säntis sind

am 20. Apr 2024
Neues Buch «Nichts gegen eine Million»

Die Ostschweizerin ist einem perfiden Online-Betrug zum Opfer gefallen – und verlor dabei fast eine Million Franken

am 08. Apr 2024
Gastkommentar

Weltweite Zunahme der Christenverfolgung

am 29. Mär 2024
Aktionswoche bis 17. März

Michel Sutter war abhängig und kriminell: «Ich wollte ein netter Einbrecher sein und klaute nie aus Privathäusern»

am 12. Mär 2024
Teuerung und Armut

Familienvater in Geldnot: «Wir können einige Tage fasten, doch die Angst vor offenen Rechnungen ist am schlimmsten»

am 24. Feb 2024
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
Best of 2023 | Meine Person des Jahres

Die heilige Franziska?

am 26. Dez 2023
Treffen mit Publizist Konrad Hummler

«Das Verschwinden des ‘Nebelspalters’ wäre für einige Journalisten das Schönste, was passieren könnte»

am 14. Sep 2023
Neurofeedback-Therapeutin Anja Hussong

«Eine Hirnhälfte in den Händen zu halten, ist ein sehr besonderes Gefühl»

am 03. Nov 2023
Die 20-jährige Alina Granwehr

Die Spitze im Visier - Wird diese Tennisspielerin dereinst so erfolgreich wie Martina Hingis?

am 05. Okt 2023
Podcast mit Stephanie Stadelmann

«Es ging lange, bis ich das Lachen wieder gefunden habe»

am 22. Dez 2022
Playboy-Model Salomé Lüthy

«Mein Freund steht zu 100% hinter mir»

am 09. Nov 2022
Neue Formen des Zusammenlebens

Architektin Regula Geisser: «Der Mensch wäre eigentlich für Mehrfamilienhäuser geschaffen»

am 01. Jan 2024
Podcast mit Marco Schwinger

Der Kampf zurück ins Leben

am 14. Nov 2022
Hanspeter Krüsi im Podcast

«In meinem Beruf gibt es leider nicht viele freudige Ereignisse»

am 12. Okt 2022
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Manuela Müller

Manuela Müller (*1994) aus Marbach war bis Ende März 2022 als Redaktorin für «Die Ostschweiz» tätig.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.