Zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten in Rheineck gehört der in den Jahren 1750 bis 1753 erbaute Barockpalast Custerhof. Derzeit ist das markante Gebäude eingerüstet.
Heute dient der dem Kanton St. Gallen gehörende Custerhof als Schulungszentrum für Gesundheits-, Sozial- und Hauswirtschaftsberufe (BZGS). Für die in den kommenden Monaten zur Ausführung gelangenden Sanierungsarbeiten an Fassaden, Fenstern und am Dach werden rund 800000 Franken investiert, die dem alten Palast zu neuem Glanz verhelfen werden.
Sitz der Landvögte
Im 17. Jahrhundert beherbergte das damals noch wesentlich bescheidenere Gebäude eine Manufaktur für die Tuchfabrikation sowie eine Färberei und Stoffdruckerei, die von Angehörigen der Familie Zoller betrieben wurde. Nach der Auflösung der Zollerschen Fabrik wurde das Haus ab 1772 zum Sitz der eidgenössischen Landvögte, die das Rheintal verwalteten. Diese Ära endete 1798 mit der Befreiungsurkunde, die 1803 zur Gründung des Kantons St. Gallen führte. Im Jahr 1800 ging das Haus an Kaufherr Johann Heinrich Custer über, der dem Gebäude zum heutigen Aussehen und Namen verhalf.
Einrichtung einer Bauernschule
1895 schenkte ein Enkel von J. H. Custer das Gebäude dem Kanton St. Gallen, der das Haus zur Einrichtung einer landwirtschaftlichen Schule nutzte. Die Bäuerinnenschule hatte bis 2006 Bestand. Dann erfolgte die Umnutzung zum heutigen kantonalen Schulungszentrum.
(Bild: Peter Eggenberger)
Peter Eggenberger, 1939, in Walzenhausen geboren, Drogistenlehre, Fremdenlegion, Lehrerseminar und Logopädiestudium mit entsprechender Tätigkeit. Seit 1982 freiberuflich tätig als Journalist, Autor und Referent.
Zu seinen Vorlieben gehören das Verfassen und Erzählen humorvoller Geschichten im Kurzenberger Dialekt, der Sprache des Appenzellerlands über dem Bodensee und dem Rheintal. Seine bisher erschienenen Mundartbände erfreuen sich einer ungebrochen grossen Nachfrage. Er lebt in Au.
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