Das Care Team AR/AI steht Betroffenen und Einsatzkräften nach einem belastenden Ereignis wie z.B. einem plötzlichen Todesfall, einem schweren Unfall oder anderen belastenden Ereignissen seit bereits 25 Jahren zur Seite, so die Kantonskanzlei. Die Helferinnen und Helfer im Care Team AR/AI arbeiten freiwillig mit; lediglich die Leiterin ist heute zu 10 % von den beiden Kantonen angestellt. Die Helfenden sind in der psychologischen Nothilfe qualifiziert; sie unterstehen zudem dem Amtsgeheimnis und der Schweigepflicht.

Früher hiess die Gruppe «Psychologische Erste Hilfe PEH», die 1999 in Appenzell Ausserrhoden gegründet wurde. 2002 stiess Appenzell Innerrhoden dazu, und gleichlaufend wurde die Gruppe in Care Team AR/AI umbenannt. In Appenzell Ausserrhoden steht das Care Team unter der Verantwortung des Departementes Inneres und Sicherheit. In Appenzell Innerrhoden obliegt diese dem Justiz-, Polizei- und Militärdepartement.

In den Anfangsjahren lag die Zahl der Einsätze, die zumeist von den Notrufzentralen der Kantonspolizeien angefordert werden, bei 10 bis 15 pro Jahr. Dies hat sich stark verändert: 2022 wurde das Team zu 36 Ereignissen gerufen; 2023 mussten sie 37-Mal ausrücken, und im ersten Semester dieses Jahres haben sie bereits 17 Einsätze absolviert.

Das Care Team AR/AI bietet sofortige, zeitlich begrenzte psychologische erste Hilfe (Krisenbegleitung) oder gezielte Verarbeitungshilfe (Debriefing) an. Die Dienstleistungen sind in erste Linie für Einzelpersonen (Betroffene, Angehörige oder Kolleginnen und Kollegen) oder Gruppen, die von ausserordentlichen, seelisch stark belastenden Ereignissen betroffen sind. Das Care Team AR/AI richtet sich aber auch an Einsatzkräfte verschiedener Hilfsorganisationen (z.B. Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdienste etc.) und weitere Drittpersonen (z.B. Zeugen).

(Symbolbilder: Erich Brassel)