«Das Bratwurst Hotel ist ein Konzept, welches in St.Gallen noch fehlt»: Aus dem Tweet von Tobias Treichler ist leichte Wehmut herauszulesen.

Der Marketingchef von St.Gallen-Bodensee Tourismus bezieht sich auf ein real existierendes Hotel in der deutschen Region Franken. Dort versucht sich ein Metzgermeister als Hotelier. Und weil man ja bekanntlich nur das tun sollte, was man auch kann, hat er sein Hotel kurzerhand der Bratwurst gewidmet.

Und das wortwörtlich. Wie «20minuten» berichtet, ist im Innern des Hotels alles dem Thema Wurst gewidmet. Angefangen bei der Tapete über die Seifen bus hin zu Schweineillustrationen auf den Badezimmertüren.

Der Initiant, ein gewisser Claus Böbel, hat ziemlich viel Geld in seinen Traum investiert. 700'000 Euro soll der Umbau eines alten Wirtshauses zum ersten Bratwursthotel der Welt verschlungen haben. Sein Plan ist aber aufgegangen: Die Idee ist skurril, dass sie sich in Windeseile über soziale Medien verbreitet und viele Gäste anzieht. Einige Monate nach Eröffnung verweist Böbel bereits auf diverse ausgebuchte Tage, und die Gäste kommen aus aller Welt.

Für den findigen Metzgermeister, dessen eigentlicher Betrieb direkt neben dem Hotel steht, dürfte sich das in jedem Fall auszahlen. Denn er ist nicht einfach ein lokaler Metzger, sondern setzt auf Spezialitäten, die er via Online-Shop weltweit verschickt. Das Bratwursthotel ist also unter anderem auch eine - wenn auch teure - Marketingmassnahme.

Schade also, dass St.Gallen nicht als erste Stadt mit dem ungewöhnlichen Konzept punkten konnte. Allerdings: Die Idee eines Bratwursthotels ist vermutlich nicht schützbar. Für einmal gilt also: Kopieren erlaubt. Zumal St.Gallen bereits den Ruf einer Bratwurststadt hat, während Georgensgmünd, wo das Hotel steht, wohl einfach Glück hatte, dass der örtliche Metzger Mut hat.