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Kriminalstatistik der Kantonspolizei Appenzell Aus

Deshalb wurde im 2023 in Appenzell Ausserrhoden so häufig eingebrochen

Nachdem die Anzahl der angezeigten Einbruchdiebstähle in den Jahren 2017 bis 2022 zwischen 50 und 70 Straftaten pro Jahr lag, wurden im Jahr 2023 140 Fälle angezeigt. Eine ähnlich hohe Zahl an Einbruchdiebstählen wurde letztmals im Jahr 2012 registriert.

Kantonspolizei AR am 25. März 2024

Auch im Jahr 2023 hält die ansteigende Tendenz registrierter Delikte gegen das Strafgesetzbuch weiter an, teilt die Ausserrhoder Kantonspolizei mit. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Zunahme 466 Delikte oder 23%. Es ist dies das zweite Mal in Folge, dass die Anzahl registrierter Delikte gegen das StGB gegenüber dem Vorjahr um 20% oder mehr angestiegen ist. Ein starker Anstieg der registrierten Delikte ist jedoch nicht nur im Kanton Appenzell Ausserrhoden feststellbar, sondern widerspiegelt sich auf gesamtschweizerischer Ebene.

Aufklärungsquote

Trotz des starken Anstiegs der StGB-Fallzahlen kann festgestellt werden, dass sich die Aufklärungsquote mit rund 57% weiterhin auf konstant hohem Niveau bewegt, insbesondere im Verhältnis zur gesamtschweizerischen Aufklärungsquote (38.5%). Dies ist insofern erfreulich, da in unserem Kanton neben der Digitalen Kriminalität auch die Zahl der Einbruchdiebstähle und Diebstähle aus Fahrzeugen stark angestiegen ist und diese Straftaten mit ihrer generell tiefen Aufklärungsquoten auch Einfluss auf die Gesamtaufklärungsquote haben.

Einbruchdiebstähle

Nachdem die Anzahl der angezeigten Einbruchdiebstähle in den Jahren 2017 – 2022 zwischen 50 und 70 Straftaten pro Jahr lag, wurden im Jahr 2023 140 Fälle angezeigt. Eine ähnlich hohe Zahl an Einbruchdiebstählen wurde letztmals im Jahr 2012 (142 Fälle) registriert. Blickt man auf die Deliktszahlen der letzten 10 Jahre, ist feststellbar, dass die Anzahl Fälle relativ stark schwankt. Einbruchdiebstähle werden meist in Serien verübt. Sowohl die Anzahl Serien als auch die Grösse der einzelnen Serien können dabei die Fallzahlen pro Jahr stark beeinflussen. Auch wenn die Anzahl mit 140 Fällen im Jahr 2023 für Ausserrhoder Verhältnisse hoch ist, konnten fast die Hälfte der Taten (49.3%) aufgeklärt werden.

Diebstähle aus Fahrzeugen

Den mit Abstand stärksten Anstieg verzeichnete das Delikt Diebstahl aus Fahrzeugen. Die Täterschaft entwendet dabei Gegenstände aus unverschlossenen Fahrzeugen. Wie beim Einbruchdiebstahl handelt es sich auch beim Diebstahl aus Fahrzeugen um ein sogenanntes Seriendelikt. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 126 Taten zur Anzeige gebracht, was ein Anstieg um 106 Fälle gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Dieses Phänomen hat nicht nur in Appenzell Ausserrhoden stark zugenommen, sondern ist auch in vielen anderen Kantonen in der Schweiz feststellbar. Auch bei dieser Deliktsart liegt die Aufklärungsquote in Appenzell Ausserrhoden mit knapp 40% über dem schweizerischen Schnitt von 22%.

Im Gegensatz dazu ist die Anzahl an Fahrzeugeinbruchdiebstählen - also das gewaltsame Öffnen eines Fahrzeuges zum Diebstahl von Gegenständen aus dem Fahrzeuginnern – mit 12 Fällen auf verhältnismässig tiefem Niveau.

Digitale Kriminalität

Im Bereich der digitalen Kriminalität hat die Anzahl angezeigter Taten weiter zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Zuwachs 61 Fälle oder 29%. Seit Beginn der Erhebung der Digitalen Kriminalität in der Polizeilichen Kriminalstatistik im Jahr 2020 hat sich die Anzahl Fälle in Appenzell Ausserrhoden mehr als verdoppelt. Wurden im Jahr 2020 129 Fälle registriert, sind es im Jahr 2023 bereits 273 Fälle.

Innerhalb der Digitalen Kriminalität ist die Cyber-Wirtschaftskriminalität mit rund 82% die grösste Untergruppe. Darin sind unter anderem sämtliche Cyberbetrüge enthalten, welche vom Kleinanzeigenplattform-Betrug bis hin zum Online-Anlagebetrug reichen. Fallzahlenmässig ist dabei der Kleinanzeigenplattform-Betrug das häufigste Delikt. Fast jede vierte Anzeige (68), welche im Bereich Digitaler Kriminalität im Jahr 2023 entgegengenommen worden ist, betraf dieses Delikt.

Hohe Aufklärungsquote bei schweren Delikten gegen Leib und Leben / Sexualdelikte

Während im Bereich der Vermögensdelikte die erwähnten Zunahmen zu verzeichnen sind, stieg die Anzahl an Gewaltdelikten nur moderat mit 7 Fällen bzw. 4% gegenüber dem Vorjahr an. So liegt beispielsweise die Anzahl Fälle von Häuslicher Gewalt (112) wieder auf dem Niveau wie vor der Covid19-Pandemiephase. Die Gesamtaufklärungsquote der Gewaltstraftaten liegt mit knapp 90% ebenfalls auf sehr hohem Niveau. Erfreulicherweise konnten sämtliche schweren Gewaltdelikte aufgeklärt werden.

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Kantonspolizei AR

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