Das Wahlplakat von Amer Hodzic aus Wattwil.
Die FDP muss bei den Eidgenössischen Wahlen mit Verlusten rechnen. Parteistrategen beschäftigen sich daher schon länger mit der Frage, ob man mit den freisinnigen Werten noch zeitgemäss ist. Ein Jungpolitiker aus dem Toggenburg hat die Antwort darauf gefunden – und auch die Lösung.
Seit über 100 Jahren ist die FDP jene Partei, die sich für Freiheit und Eigenverantwortung einsetzt. Sie war jene Partei, die 1848 als klare Siegerin der Parlamentswahlen hervorging und in der Folge sieben Sitze (also alle) im Bundesrat besetzte. Ganze 43 Jahre regierte sie dort allein, bis man 1891 ein Mitglied der Katholisch-Konservativen (später CVP, heute Die Mitte) in die Regierung integrierte.
Eine sehr, sehr lange Zeit musste sich die erfolgsverwöhnte und alleinherrschende FDP also nicht neu orientieren.
Doch die Zeiten haben sich geändert. Aus sieben Bundesräten sind zwei geworden. Im Nationalrat kommt die FDP auf einen Anteil von rund 15 %. Und es könnte passieren, dass sie von der «Mitte» überholt wird.
Der Slogan «Mehr Freiheit, weniger Staat» scheint nicht mehr zu ziehen, auch wenn ihn Nationalrat Marcel Dobler für seine aktuelle Wahlkampagne wieder aktiviert hat.
Wer, wenn nicht die Jungen, können spüren, wonach in der heutigen Zeit verlangt wird?
An welchen Werten sich die Freisinnigen künftig orientieren sollten, gibt Nationalratskandidat Amer Hodzic aus Wattwil vor. Er kandidiert auf der Liste 4e der Jungfreisinnigen. Und sein selbstbewusster Slogan lautet: «Jung. Liberal. Gutaussehend.»
Humor hat der Mann. Braucht es auch in der heutigen Zeit.
Das Wahlplakat von Amer Hodzic aus Wattwil.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.