Unter dem gefälligen Titel «Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien» wird dem Stimmbürger etwas verkauft, das bei genauerem Hinsehen als regelrechter Dammbruch bei der Raumplanung bezeichnet werden muss.
Stellen Sie sich einmal vor, ein Unternehmer würde es wagen, mitten in einem Wald eine Fabrik zu bauen. Die Folge wäre zurecht eine riesige Empörung beim Volk und in der Presse. Aber genau dies sollte nach diesem neuen Gesetz für Windräder erlaubt sein! Dabei wäre dieser Eingriff in die Natur und in das Landschaftsbild fatal, denn gut 200 Meter hohe und vor allem sich ständig bewegende Fremdkörper gab es seit Menschengedenken noch nie!
Damit würde eine neue Ära eingeleitet: Ein Eintritt in eine rein funktionale, seelenlose Welt. Es gibt tatsächlich Leute, die genau das wollen. Und sie wollen noch viel mehr, nämlich, dass der Stimmbürger bei solchen Projekten zukünftig kein Mitspracherecht mehr haben soll. Die Mehrheit der Bevölkerung aber will das nicht! Für sie ist es daher unumgängliche Pflicht, am 9. Juni mit einem Nein ihr Missfallen gegen dieses Diktat auszudrücken.
Jürg Ruckstuhl, Herisau
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