logo

VBSG

Fahrt gefälligst Bus, Ihr St.Galler!

In St.Gallen geben die VBSG den Takt an. Der Kunde ist nicht König. Es gibt nur einen Ausweg: Man muss die VBSG boykottieren.

Remo Daguati am 02. Juli 2018

Als digitaler Arbeitsnomade reise ich oft. Im Zug lässt es sich hervorragend arbeiten, fürs Reisen die beste Wahl. Schlanke Verbindungen sind denn auch das A und O für Prosperität, Investitionen und Wohlstand einer Region. Doch die Innovationskraft im öffentlichen Verkehr von St.Gallen bleibt beschränkt. Denn St.Gallen ist eine Hochburg der städtischen Verkehrsbetriebe VBSG. Alles richtet sich danach. Distanzen von Ost nach West – egal wie weit – werden mit unzähligen, doppelt und dreifach frequentierten Buslinien überwunden. Selbst bei der OLMA werden die Besucher vom Breitfeld quer durch die Stadt in die Degustationshallen gekarrt. Vielen ist schon schlecht, bevor sie das erste Bier genossen haben.

Die Menschen selbst finden dieses einseitige öV-Angebot nicht so prickelnd. Darum hat man bei den VBSG in nur drei Jahren rund zwei Millionen Fahrgäste verloren. 2017 stagnierten die Fahrgastzahlen und verharren auf tieferem Niveau. Die Stagnation wird von der Politik derart positiv gewertet, um nun noch kräftiger in die Steuer-Schatulle zu greifen. Investiert wird kräftig in den Ausbau von Fahrleitungen. Denn die VBSG verlängern ihre Linien dank Batterie-Trolleys ins Umland. Künftig werden Bewohner der Agglo-Gemeinden vermehrt mit der VBSG ins Regionalzentrum gekarrt. So quasi als Strafe fürs Wegziehen aus der Steuerhölle. Die Lücke bei den Fahrgästen stopft man mit Auswärtigen. Dazu braucht es dann ein überdimensioniertes, neues Busdepot.

In St.Gallen geben die VBSG beim öV den Takt an. Getaktet wird an den Endstationen, nicht beim Hauptbahnhof. Dort fahren die Busse der VBSG bereits los, wenn die prallvollen Fernverkehrszüge erst eintreffen. Doch auch das S-Bahn-System von St.Gallen ist eine Fehlleistung sondergleichen. Der Fahrplan 2019 sieht vor, dass alle Stadtbahnhöfe ausserhalb der Stosszeiten weiter abgewertet werden. Schnelle Morgenverbindungen zum Flughafen Zürich und andere Schweizer Metropolen werden für mehrere Quartiere gekappt. Reisen am Abend enden dafür mit horrenden Warte- und Umsteigezeiten beim Hauptbahnhof. Investitionen in Infrastruktur und Haltestellen verpuffen wirkungslos.

Andere Regionen bieten dafür funktionierende S-Bahn-Netze, die mit dem Fernverkehr getaktet sind. Der Bus dient einzig zur Feinverteilung für die letzte Meile und gehorcht dem Takt der übergeordneten Netze. Ob in der Nordwestschweiz, ob in der Zentralschweiz, ob im Raum Bern: selbst im letzten Hinterpfupf steigt man aus dem IC oder der S-Bahn und findet Busse vor, die einen zügig zum Zielort bringen.

Es gibt deshalb nur einen Ausweg: Man muss die VBSG boykottieren. Damit die Fahrgastzahlen weiter sinken. Bis der Kunde endlich wieder König wird und die arrogante alte Dame einlenkt. Damit Verbindungen für die letzte Meile zwischen Fernverkehr, S-Bahn und Bus auch in St.Gallen harmonieren und koordiniert sind. Erst dann rechnen sich die massiven Investitionen in den öffentlichen Verkehr. Zum Vorteil des Standorts.

Einige Highlights

Uzwilerin mit begrenzter Lebenserwartung

Das Schicksal von Beatrice Weiss: «Ohne Selbstschutz kann die Menschheit richtig grässlich sein»

am 11. Mär 2024
Im Gespräch mit Martina Hingis

«…und das als Frau. Und man verdient auch noch Geld damit»

am 19. Jun 2022
Das grosse Gespräch

Bauernpräsident Ritter: «Es gibt sicher auch schöne Journalisten»

am 15. Jun 2024
Eine Analyse zur aktuellen Lage

Die Schweiz am Abgrund? Wie steigende Fixkosten das Haushaltbudget durcheinanderwirbeln

am 04. Apr 2024
DG: DG: Politik

«Die» Wirtschaft gibt es nicht

am 03. Sep 2024
Gastkommentar

Kein Asyl- und Bleiberecht für Kriminelle: Null-Toleranz-Strategie zur Sicherheit der Schweiz

am 18. Jul 2024
Gastkommentar

Falsche Berechnungen zu den AHV-Finanzen: Soll die Abstimmung zum Frauenrentenalter wiederholt werden?

am 15. Aug 2024
Gastkommentar

Grenze schützen – illegale Migration verhindern

am 17. Jul 2024
Sensibilisierung ja, aber…

Nach Entführungsversuchen in der Ostschweiz: Wie Facebook und Eltern die Polizeiarbeit erschweren können

am 05. Jul 2024
Pitbull vs. Malteser

Nach dem tödlichen Übergriff auf einen Pitbull in St.Gallen: Welche Folgen hat die Selbstjustiz?

am 26. Jun 2024
Politik mit Tarnkappe

Sie wollen die angebliche Unterwanderung der Gesellschaft in der Ostschweiz verhindern

am 24. Jun 2024
Paralympische Spiele in Paris Ende August

Para-Rollstuhlfahrerin Catherine Debrunner sagt: «Für ein reiches Land hinkt die Schweiz in vielen Bereichen noch weit hinterher»

am 24. Jun 2024
Politik extrem

Paradox: Mit Gewaltrhetorik für eine humanere Gesellschaft

am 10. Jun 2024
Das grosse Bundesratsinterview zur Schuldenbremse

«Rechtswidrig und teuer»: Bundesrätin Karin Keller-Sutter warnt Parlament vor Verfassungsbruch

am 27. Mai 2024
Eindrucksvolle Ausbildung

Der Gossauer Nicola Damann würde als Gardist für den Papst sein Leben riskieren: «Unser Heiliger Vater schätzt unsere Arbeit sehr»

am 24. Mai 2024
Zahlen am Beispiel Thurgau

Asylchaos im Durchschnittskanton

am 29. Apr 2024
Interview mit dem St.Galler SP-Regierungsrat

Fredy Fässler: «Ja, ich trage einige Geheimnisse mit mir herum»

am 01. Mai 2024
Nach frühem Rücktritt: Wird man zur «lame duck»?

Exklusivinterview mit Regierungsrat Kölliker: «Der Krebs hat mir aufgezeigt, dass die Situation nicht gesund ist»

am 29. Feb 2024
Die Säntis-Vermarktung

Jakob Gülünay: Weshalb die Ostschweiz mehr zusammenarbeiten sollte und ob dereinst Massen von Chinesen auf dem Säntis sind

am 20. Apr 2024
Neues Buch «Nichts gegen eine Million»

Die Ostschweizerin ist einem perfiden Online-Betrug zum Opfer gefallen – und verlor dabei fast eine Million Franken

am 08. Apr 2024
Gastkommentar

Weltweite Zunahme der Christenverfolgung

am 29. Mär 2024
Aktionswoche bis 17. März

Michel Sutter war abhängig und kriminell: «Ich wollte ein netter Einbrecher sein und klaute nie aus Privathäusern»

am 12. Mär 2024
Teuerung und Armut

Familienvater in Geldnot: «Wir können einige Tage fasten, doch die Angst vor offenen Rechnungen ist am schlimmsten»

am 24. Feb 2024
Naomi Eigenmann

Sexueller Missbrauch: Wie diese Rheintalerin ihr Erlebtes verarbeitet und anderen Opfern helfen will

am 02. Dez 2023
Best of 2023 | Meine Person des Jahres

Die heilige Franziska?

am 26. Dez 2023
Treffen mit Publizist Konrad Hummler

«Das Verschwinden des ‘Nebelspalters’ wäre für einige Journalisten das Schönste, was passieren könnte»

am 14. Sep 2023
Neurofeedback-Therapeutin Anja Hussong

«Eine Hirnhälfte in den Händen zu halten, ist ein sehr besonderes Gefühl»

am 03. Nov 2023
Die 20-jährige Alina Granwehr

Die Spitze im Visier - Wird diese Tennisspielerin dereinst so erfolgreich wie Martina Hingis?

am 05. Okt 2023
Podcast mit Stephanie Stadelmann

«Es ging lange, bis ich das Lachen wieder gefunden habe»

am 22. Dez 2022
Playboy-Model Salomé Lüthy

«Mein Freund steht zu 100% hinter mir»

am 09. Nov 2022
Neue Formen des Zusammenlebens

Architektin Regula Geisser: «Der Mensch wäre eigentlich für Mehrfamilienhäuser geschaffen»

am 01. Jan 2024
Podcast mit Marco Schwinger

Der Kampf zurück ins Leben

am 14. Nov 2022
Hanspeter Krüsi im Podcast

«In meinem Beruf gibt es leider nicht viele freudige Ereignisse»

am 12. Okt 2022
Stölzle /  Brányik
Autor/in
Remo Daguati

Remo Daguati (*1975) betreut als unabhängiger Berater Standortförderungen sowie Arealentwicklungen im In- wie Ausland. Daneben wirkt er als Geschäftsführer des HEV Kanton und Stadt St.Gallen. Er ist zudem Mitglied (FDP) des Stadtparlaments St.Gallen.

Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.