Markus Hohls Firstcamping Holidays möchte konkurrenzfähig bleiben und in ein neues Buchungstool investieren. Weil während der Corona-Zeit keine zu investierende Profite erzielt werden konnten, setzt der Firmeninhaber aus Bühler auf Schwarmfinanzierung.
Markus Hohl aus Bühler ist Camping-Spezialist und vermittelt Campingferien in Italien, Kroatien, Frankreich, Österreich und Spanien. Dafür betreibt er die Webseite firstcampingholidays.ch und geriet mit seiner Kleinfirma während der Corona-Zeit arg ins Strudeln, da Inhaber von Kleinbetrieben zu Anbeginn der Krise von der Kurzarbeitsentschädigung ausgeschlossen waren. Doch Hohl war und ist keiner, der die Faust im Sack macht. Er lancierte eine Online-Petition, die innerhalb von bloss drei Tagen von 90'000 Personen unterschrieben wurde («Die Ostschweiz» berichtete). Rückblickend sagt er: «Wir konnten damals kurzfristig viel erreichen. Meine Firma für Campingferien konnte dank der Hilfen überleben und einen kleinen Schritt vorwärtsmachen.»
Für weitere Schritte fehlen dem Kleinunternehmen aber die finanziellen Mittel. Und die sind nötig, denn wer eine attraktive Buchungsplattform betreiben will, muss in diese investieren. Hohl sagt: «Ferien auf Campingplätzen sind im Trend. Gute Unterkünfte auf Top-Plätzen haben wir bereits. Doch was uns fehlt, ist eine gute Online-Buchbarkeit.» Denn Gäste wollen sich gerne online informieren, ob die Unterkunft am gewünschten Reisedatum noch frei ist und was sie kostet.
«Dazu braucht es zu jedem Anbieter eine Verbindung. Unsere Webseite soll bei einer Suchanfrage eines Gastes direkt im System des Anbieters den aktuellen Preis abfragen und schauen, ob das Mobilheim noch frei ist», erklärt Hohl. Technisch funktioniert das über Schnittstellen zu den einzelnen Campingplätzen, sodass Echtzeitanfragen getätigt werden können.
Auf der Plattform Wemakeit hat Hohl nun eine Schwarmfinanzierung lanciert. Innerhalb von 40 Tagen möchte er 26'000 Franken zusammenbringen. Hohl erklärt: «Mit unserem Finanzierungsziel können wir alle Campingplätze, mit denen wir schon heute Verträge haben, an unsere Schnittstelle anhängen. Auch die Preisanzeige und die Verfügbarkeit können wir kundenfreundlicher darstellen. Einen kleinen Betrag davon brauchen wir für Online-Werbung.»
Investorinnen und Geldgeber spenden aber nicht einfach nur Geld, sondern erhalten je nach Betrag auch eine Gegenleistung in Form von Naturalien oder Rabattgutscheinen. Das kann gerade für Campingliebhaber lukrativ sein. Wer nämlich beispielsweise 2000 Franken in dieses Modernisierungsprojekt investiert, erhält sein ganzes Leben lang 10 Prozent Rabatt auf alle Buchungen. Aber auch schon für kleinere Investitionssummen gewährt das Kleinunternehmen Vergünstigungen: Wer zum Beispiel nur schon 200 Franken einbezahlt, erhält zwei Gutscheine mit 8 Prozent Rabatt für alle über Fristcamping Holiday buchbare Unterkünfte.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
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