Das Komitee für einen gesellschaftsverträglichen öV, welches gegen die Abschaffung der Tageskarte Gemeinde kämpft, hat sich kürzlich mit Vertretern der Alliance SwissPass, der SBB und dem schweizerischen Gemeinde- und Städteverbund getroffen.
Die Anliegen und Beweggründe beider Parteien wurden dargelegt und ausgiebig diskutiert, heisst es in einer Mitteilung. Das Komitee stellt fest: Nicht wenige Informationen über das Nachfolgeprodukt, die so genannte “Spartageskarte Gemeinde” sind der breiten Bevölkerung noch nicht bekannt gegeben worden.
Einer der Argumentationspunkte der Fürsprecher des Nachfolgeprodukts war, dass momentan ungefähr drei Millionen Halbtax-Abonnemente im Umlauf seien. Dadurch würde gemäss ihrer Meinung ein grosser Teil der Bevölkerung von günstigeren Konditionen profitieren können. Ob jedoch die Tageskarte Gemeinde bis anhin tatsächlich überwiegend von Halbtax-Besitzern benutzt wurde, konnte im Gespräch seitens der Bahn nicht empirisch nachgewiesen werden.
Alles in allem wurden die Fragen und Argumente des Komitees nicht mit neuen Erkenntnissen bereichert. Eher wurde versucht, Diskussionspunkte mit bisher öffentlich nicht zugänglichen Informationen zu entkräften. heisst es weiter. Beispielsweise seien die Gemeinden nicht dafür verantwortlich, dass der Endkunde die korrekte Variante der Tageskarte (Halbtax/kein Halbtax) erwirbt. «Aufgrund der derzeit schlechten, öffentlichen Informationsbasis kann der eine oder andere Käufer bei der Billettkontrolle schnell sein blaues Wunder erleben, nämlich dann, wenn er ohne Halbtax eine Tageskarte bezieht, die nur mit einem Halbtaxabonnement gültig wäre», lassen sich die Verantwortlichen in der Mitteilung zitieren. An der Meinung des Komitees, nämlich die Tageskarte Gemeinde zum alten, bezahlbaren Preis und zu den alten Konditionen beizubehalten, hat sich nichts geändert.
Das Komitee wird daher als Nächstes eine parlamentarische Initiative starten. Der Gesetzestext wird in den nächsten Wochen auf der Webseite zur Einsicht aufgeschaltet.
(Bild: pd)
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