Wenn Steine sprechen könnten, wüssten sie mehr zu erzählen, als das, was uns von der Neuburg in Mammern überliefert ist. Trotzdem: die grösste Burgruine am südlichen Unterseeufer ist allemal ein Ausflug wert.
Über die Neuburg in Mammern gibt es nicht viel zu sagen: Erbaut wurde sie im 13. Jahrhundert durch die Herren von Klingen. Zusammen mit Hohenklingen ob Stein am Rhein diente die neue Burg der Überwachung des Handelsverkehrs auf dem Untersee.
Die grosse Burgruine steht oberhalb von Mammern auf einer bewaldeten Geländerippe am nördlichen Abhang des Thurgauer Seerückens.
Im Laufe der Zeit wechselte die Neuburg als Lehnsgut des Klosters St.Gallen häufig ihren Besitzer. Ab 1415 gehörte sie für längere Zeit den Herren von Hohenlandenberg. Erweiterungsbauten fanden im 16. und 17. Jahrhundert statt, wohl als die Burg im Besitz des Klosters Rheinau war. 1745 wurde die Burg aber aufgegeben und weitestgehend abgebrochen.
Von 2001 bis 2003 wurden die Ruine unter der Aufsicht des Thurgauer Amtes für Archäologie einer umfangreichen Restaurierung unterzogen. Die Kosten dafür wurden von Bund, Kanton und der Gemeinde Mammern gemeinsam getragen.
Weitherum sichtbar sind die Ruinen des ehemaligen Wohnturms, des Palas (Saal) und der Ringmauern. Die mittelalterliche Ruine ist nicht nur die bedeutendste und grösste Burganlage am südlichen Unterseeufer, sie ist auch – trotz des Zerfalls – am besten erhalten.
Die Burgruine ist nur zu Fuss erreichbar. Ab Bahnhof Mammern dem markierten Wanderweg in östliche Richtung in rund 40 Minunten zur Burg folgen. Grillstelle und Spielgelegenheiten vorhanden.
Michel Bossart ist Redaktor bei «Die Ostschweiz». Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte hat er für diverse Medien geschrieben. Er lebt in Benken (SG).
Hier klicken, um die Mobile App von «Die Ostschweiz» zu installieren.