Wer wird Nachfolgerin oder Nachfolger von FDP-Präsidentin Petra Gössi? Noch zehn Tage verbleiben, um sich als Interessentin oder Interessent ins Spiel zu bringen. Ein Spiel, das massgeblich von der Ostschweiz beeinflusst wird.
Nach etwas mehr als fünf Jahren hat die Schwyzer Nationalrätin Petra Gössi genug. Sie möchte sich laut eigenen Aussagen vermehrt auf ihren Beruf als Juristin konzentrieren. Im Juni hat sie deshalb ihren Rücktritt als FDP-Präsidentin auf spätestens Ende des Jahres verkündet.
Seither suchen die Freisinnigen eifrig nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger. Und die Wahl wird klare Weichen stellen. Der künftige Kurs der FDP wird wesentlich von der Person an der Spitze abhängen.
Als einer der Ersten hat der St.Galler FDP-Nationalrat Marcel Dobler seine Ambitionen verkündet. Er wäre bereit, im Rahmen eines Co-Präsidiums die FDP Schweiz in die Zukunft zu führen.
Auch der Name der St.Galler FDP-Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher wird im Zusammenhang mit der Gössi-Nachfolge regelmässig genannt. Bislang hat sie öffentlich aber noch kein klares Statement abgegeben. Ein solches müsste aber in den nächsten Tagen erfolgen.
Dobler vertritt die St.Galler FDP seit November 2015 im Nationalrat, Vincenz-Stauffacher seit Dezember 2019.
Zahlreiche Experten hegen grosse Zweifel daran, dass die Freisinnigen 2023 ihre zwei Sitze im Kanton halten können, weshalb auch der Blick auf die nächsten Wahlen den Entscheid für oder gegen eine Kandidatur beeinflussen dürfte.
Wie der «Blick» heute vermeldet, zieht im Hintergrund scheinbar noch eine andere St.Galler Persönlichkeit ordentlich die Fäden: Der frühere Privatbanker Konrad Hummler. Er entwickle – wenn man den Gerüchten aus Bern Glauben schenkt, auf die sich der «Blick» stützt – zusammen mit dem Aargauer Freisinnigen Daniel Heller für Ständerat Thierry Burkart ein neues FDP-Parteiprogramm.
Laut «Blick»-Recherche will dieser Gössi als Präsident beerben und die FDP umgestalten. Burkart selbst, der als Vertrauter von Bundesrat Karin Keller-Sutter (eine weitere Komponente aus St.Gallen) gilt, hat dazu bisher keine Stellung bezogen.
Wie so oft vor der Neubesetzung eines Präsidiums brodelt die Gerüchteküche ordentlich – dieses Mal mit mächtig vielen Zutaten aus dem östlichen Landesteil.
Marcel Baumgartner (*1979) ist Chefredaktor von «Die Ostschweiz».
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